Lübeck
Schülerproteste gegen Kriegsvorbereitung: Gemeinsam gegen Antikommunismus!
Am 5. Dezember protestierten 350 Schülerinnen und Schüler in der Lübecker Innenstadt gegen das neue Wehrpflichtgesetz.
Am Tag darauf erschien ein wohlwollender Artikel in den Lübecker Nachrichten, in dem u. a. eine 16-Jährige zitiert wurde: „Wir wollen eine Zukunftsperspektive, also gute Schulen, Klimaschutz, erneuerbare Energien … sowie soziale Gerechtigkeit. Und nicht die milliardenschwere Finanzierung von Rüstungskonzernen und Bundeswehr.“
Das durfte nicht so stehenbleiben. Am 13. Dezember erschienen die Lübecker Nachrichten mit der Schlagzeile „Schülerstreik in Lübeck: Welche Rolle spielten Linksextremisten?“ Und im Innenteil wurde nachgelegt: „Junge Revolutionäre im Geiste Lenins – wie die kommunistische SDAJ* – versuchen, aus linken Protestbewegungen Kapital zu schlagen."
Offenbar hatten sich die beiden Redakteure vom Landesamt für Verfassungsschutz „füttern“ lassen. Warnend wurde der Zeigefinger davor erhoben, „engagierte Jugendliche für einen kommunistisch geprägten Widerstand zu gewinnen.“
Das „Offene Streikkomitee“ ließ sich auf den antikommunistischen Spaltungsversuch nicht ein. Wer einen Redebeitrag zum gemeinsamen Anliegen halten möchte, sei willkommen.
Abgesehen von einer Verharmlosung der russischen Aggression deckte der Eröffnungsbeitrag des SDAJ-Vertreters gut die gesetzmäßige Entwicklung des Imperialismus zum Krieg auf, und er sagte: „Eure Kriege führen wir nicht.“
Die Herrschenden in Deutschland haben offenbar Angst, dass sich eine antimilitaristische Bewegung, besonders unter der Jugend, gegen ihre Kriegsvorbereitung entwickelt. Mit Strafandrohungen versuchten sie, die Schülerinnen und Schüler vom Schulboykott abzuhalten. Weil das nicht ausreichte, wird jetzt die antikommunistische Keule rausgeholt.
Die richtet sich nicht nur gegen die SDAJ, mit der wir uns solidarisieren, sondern gegen die antimilitaristische Bewegung und gegen den sozialistischen Ausweg als Perspektive, mit imperialistischen Kriegen Schluss zu machen.
Bei den nächsten Demonstrationen am 5. März gehören diese Zukunftsperspektive und alle Revolutionäre gemeinsam auf die Straße.