USA bombardieren Syrien
Pete Hegseth: Kein Krieg, nur Rache
Am Freitag haben die faschistisch geführten USA Ziele in Syrien angegriffen. Dabei handelte es sich um einen erklärten Racheakt für einen Angriff auf US-Truppen am 13. Dezember, bei dem zwei US-Soldaten und ein Übersetzer getötet wurden. Wie viele Menschen der Racheaktion zum Opfer fielen, ist nicht bekannt geworden.
Die USA halten nach wie vor ein Kontingent von etwa 1 000 Soldaten im Land – ein Abzug ist nicht geplant. Zwei dieser Soldaten und ein ziviler Dolmetscher wurden am vorletzten Samstag in der zentral gelegenen syrischen Stadt Palmyra von einem (!) Angreifer getötet, der einen Konvoi US-amerikanischer und syrischer Streitkräfte beschoss. Der Angreifer kam bei dem Schusswechsel ebenfalls ums Leben, wie das US-Militär mitteilte. Drei weitere US-Soldaten wurden verletzt.
Unverhältnismäßige Reaktion: Operation Hawkeye
Das syrische Innenministerium hat den Angreifer als Mitglied der syrischen Sicherheitskräfte identifiziert, der im Verdacht stand, mit dem faschistischen Islamischen Staat (ISIS) zu sympathisieren.
Nach dem Angriff vom 13. Dezember hatten die US-Streitkräfte und ihre Verbündeten bereits zehn Operationen durchgeführt, bei denen etwa 23 Menschen getötet oder festgenommen wurden. Dabei sollen auch der Gewinnung von Informationen, mit der die Racheaktion vom Freitag vorbereitet wurden.
Bei den unter dem Namen „Operation Hawkeye“ („Falkenauge“) durchgeführten Angriffen auf ungefähr 70 angebliche IS-Ziele in Syrien wurden F-15 Jagdbomber, A-10 Schlachtflugzeuge, Apache Kampfhubschrauber and HIMARS Raketenwerfer eingesetzt. Es wurden dabei angebliche Waffenlager, aber auch Infrastruktur zerstört. Der Name der Operation bezieht sich auf die Herkunft der beiden gefallenen US-Soldaten, die aus dem Bundesstaat Iowa stammten – dem „Hawkeye State“.
Prinzip Rache: USA bleiben Hauptkriegstreiber
„Ich gebe hiermit bekannt, dass die Vereinigten Staaten, wie ich es versprochen habe, sehr harte Vergeltungsmaßnahmen gegen die verantwortlichen mörderischen Terroristen ergreifen werden“, schrieb Präsident Donald Trump nach dem Beginn der Angriffe auf Truth Social.
Defense Secretary Pete Hegseth unterstrich den Charakter der Schläge als Racheakt: „Dies ist nicht der Beginn eines Krieges – es ist eine Erklärung der Rache“, schrieb er. „Die Vereinigten Staaten von Amerika unter der Führung von Präsident Trump werden niemals zögern und niemals nachgeben, wenn es darum geht, unser Volk zu verteidigen.“
Ob es einen Bezug zum faschistischen Islamischen Staat gibt, ist für die USA letztlich nachrangig und auch nicht die Hauptseite der Geschichte, schließlich arbeiten die USA mit der nicht minder islamistisch-faschistischen Führung des neuen syrischen Regimes zusammen. Vielmehr wird hier ein neuer Modus eingeführt: Für den Einsatz so massiver Gewalt auf dem Gebiet eines anderen Landes brauchen die USA keine Kriegserklärung mehr – „Rache“ reicht von nun an als Rechtfertigung. Das sind Strafaktionen wie in kolonialen Zeiten.