Bolivien
La Paz: Arbeiter protestieren gegen Benzinpreisanstieg
Als Reaktion auf die Abschaffung der Treibstoffsubventionen durch den neu ins Amt gekommenen rechtsgerichteten bolivianischen Präsidenten Rodrigo Paz organisierte der Nationale Verband der Bergbaugenossenschaften Boliviens (Fencomin) am 23. Dezember eine massive landesweite Mobilisierung gegen die drastischen Benzinpreiserhöhungen in den Straßen von La Paz. Seit den frühen Morgenstunden versammelten sich Tausende von Arbeitern aus Departements wie Potosí in La Ceja de El Alto und marschierten zum Regierungssitz. Die Führer der Bergarbeitergewerkschaft forderten die sofortige Aufhebung der Maßnahmen und die Aufnahme eines „Dialogs” mit der Regierung. Dies folgte auf eine Aktion von Lkw-Fahrern in den Städten La Paz und El Alto am 19. Dezember, die strategische Kreuzungen blockierten und von der Regierung die Rücknahme eines Dekrets (Supreme Decree 5503) forderten, das neben anderen wirtschaftlichen Maßnahmen die seit zwei Jahrzehnten bestehenden Treibstoffsubventionen abschafft. Die Abschaffung der Subventionen für Benzin und Dieselkraftstoffe führte zu einem sofortigen Preisanstieg von 86 Prozent für Benzin und 162 Prozent für Diesel. Auch in der südwestlichen Stadt Potosí protestierten Lkw-Fahrer.