Freundeskreis Flüchtlingssolidarität
Stolz auf unsere ganz besondere Flüchtlingsorganisation
Am 6. Dezember fand in Kassel die diesjährige bundesweite Mitgliederversammlung des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität statt. Azumah Bilpit und Alassa Mfouapon, neugewählter und ehemaliger Bundessprecher der Organisation, berichten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass es allen Grund gibt, stolz zu sein auf diese in Deutschland besondere Flüchtlingsorganisation. Hier engagieren sich Flüchtlingsaktivisten und Einheimische gemeinsam, selbstorganisiert, selbstfinanziert und überparteilich. Sie verbindet Hilfe und Beratung mit dem notwendigen Kampf gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik.
Viele der anwesenden Flüchtlinge berichteten sowohl von ihren Erfahrungen mit den bürokratischen Asylverfahren als auch darüber, wie sie inzwischen mithilfe des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität und anderer gemeinsam erfolgreich ihr Bleiberecht durchgekämpft haben.
Ein Teilnehmer dazu: „Ich möchte mich bedanken bei allen, wie wir zusammen gekämpft haben. Wie sähe Deutschland aus, wenn alle Ausländer verschwinden würden, wie die AfD es will? Wir haben erfolgreich um Asylrecht für unsere Mitglieder gekämpft und gewonnen. So müssen wir weitermachen. Es gibt Leute, bei denen es noch schwerer ist. Wir lassen niemanden im Stich.“ Ein anderer ergänzte: „Ich komme aus Nigeria. Das wichtigste Motto ist, dass jeder kämpfen muss, um seine Rechte. Auch wenn es für mich relativ einfach war, mein Asylrecht zu erhalten, ist das umso mehr ein Grund, anderen zu helfen und mit ihnen gemeinsam zu kämpfen. Das werde ich für den Rest meines Lebens in Deutschland fortsetzen.“
In diesem Sinne bekräftigte die Versammlung, den Kampf gegen die zunehmend reaktionäre und faschistoide Politik von Bundesregierung und EU entschieden weiterzuführen. Der Freundeskreis will sich auch verstärkt am antifaschistischen Kampf, insbesondere gegen die faschistische AfD, beteiligen. Im Zentrum müssen weiterhin die Hilfe, Beratung und Solidarität stehen.
Eine wichtige Diskussion gab es darüber, dass der Freundeskreis die gleichberechtigte Zusammenarbeit mit allen demokratischen Parteien sucht und sich über ihre Mitarbeit freut. Dabei gelten Gleichberechtigung und Respekt. Zusammenarbeit schließt Dominanz, Einschränkungen, antikommunistische Vorbehalte und Führungsanspruch von Parteien aus.
Die Mitgliederversammlung sprach sich dafür aus, die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch der Regionen über die Bundessprecher zu verbessern, unter anderem in Verbindung mit gemeinsamer Freizeit, Sport, Kochen und Essen. Künftig sollen koordinierte örtliche, regionale und bundesweite Aktivitäten zu Höhepunkten wie dem Weltflüchtlingstag organisiert werden.
Die Versammlung wählte einstimmig eine neue, starke bundesweite Sprechergruppe. Der scheidende Bundessprecher Alassa Mfouapon bedankte sich herzlich für die tolle und lehrreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre und gratulierte dem neuen Bundessprecher Azumah Bilpit. Ebenso wurde einstimmig die Kassiererin entlastet und wiedergewählt.
Die Versammlung klang aus mit dem gemeinsamen Lied „Solidarity Forever“.