Renaissance in Architektur, Design und Mode
Art Déco - Was dekoriert diese Kunst?
Art Déco, die „dekorierende Kunst“ der 1920er und 1930er Jahre erlebt genau hundert Jahre nach ihrer Blütezeit eine Renaissance in Architektur, Design und Mode.
Der „Economist“, eng verbunden mit dem heutigen allein herrschenden Finanzkapital, hebt in seinem Artikel „Art Deco-Looking sharp“ vom 19.4.2025 hervor: Der Stil mit klaren Linien, geometrischen Mustern und luxuriösen Materialien, Glamour und Modernität vermittelt Gefühle, die in krisengeschüttelten Zeiten anziehend wirken. Art Déco wuchs auf dem Boden der Weltwirtschaftskrise 1929 und dem Aufleben von revolutionären Bewegungen durch die Anziehungskraft des sozialistischen Aufbaus in der Sowjet-Union. Der Stil mit seiner Betonung auf Symmetrie, Hierarchie und Monumentalität passte einerseits zu den Sehnsüchten der vom Untergang bedrohten Bourgeoisie nach Ordnung im Chaos, ohne vollständig reaktionär zu sein. Sie hatte auch fortschrittliche Elemente, von der die Bauhaus-Kunst geprägt war: Minimalismus ohne überladenen Schnörkel, auf Klarheit und das Wesentliche zielend. Ähnlich wie damals boomt Art Déco nun wieder, während Krisen, Kriege, Umweltkatastrophen die Welt erschüttern. Rückwärts gewandte Nostalgie als Gegenentwurf zur revolutionären Umwälzung gedeien auch heute. Designer greifen Motive der Art Deco auf, was sich in Social-Media-Branding und Luxusgütern widerspiegelt. Dazu passt, dass der modern maskierte Faschist Elon Musk die Art Deco zu seinem Stil kürt. Doch: Schön gestylte Teslas gehen in Flammen auf und verschließen die Türen, so dass die Insassen verbrennen. (2 Bilder zur Illustration in extra-Mail)