Halle/Saale

Halle/Saale

Arbeitsgericht: Solidarität hilft siegen

Letzten Mittwoch im Arbeitsgericht Halle: Wieder hatten sich fast 20 Kolleginnen und Kollegen eingefunden, diesmal um dem Straßenbahnfahrer Detlef, der mutig um seinen Arbeitsplatz kämpft, solidarisch zur Seite zu stehen. Auch in diesem Prozess stellte unsere Gewerkschaft ver.di anwaltlich hervorragende Begleitung.

Korrespondenz

Detlef sollte, ähnlich wie vor Wochen unsere Kollegin Steffi, wegen angeblich zu vieler Krankentage und der darunter leidenden Wirtschaftlichkeit des Unternehmens gefeuert werden. Dass er für die Chefs dieses Unternehmens Jahrzehnte seine Haut zu Markte getragen hat, das spielt in solchen Gerichtsverfahren im Kapitalismus, im Rechtsstaat für die Reichen, keine Rolle.


Er hat seine Arbeitskraft an jene verkauft, die sich mit dem Erlös, dem Mehrprodukt, wie es Karl Marx nannte, den sie aus ihm und den vielen anderen Kolleginnen und Kollegen ohne Rücksicht auf gesundheitliche Folgen herauspressten, ein schönes Leben gemacht haben.

 

Doch immer mehr Kolleginnen und Kollegen haben verstanden: Wer Eine(n) von uns angreift, greift uns alle an! Die Solidarität war nicht ohne Folgen. Die Richter gaben dem Straßenbahnfahrer recht. Die Geschäftsleitung der HAVAG muss auch ihn weiter beschäftigen.


Nachtrag Wie erst kürzlich im Konzern bekannt wurde, geht die HAVAG-Geschäftsleitung gegen das Arbeitsgerichtsurteil gegen die Weiterbeschäftigung der Fahrerin Steffi in Revision. Und der ehemalige Straßenbahnfahrer Frank, aufgrund Erblindung eines Auges in Folge seiner Fahrertätigkeit nun im Kundenservice der HAVAG beschäftigt, wurde ab 1. Januar 2026 freigestellt. Droht man auch ihm mit Kündigung? Was auch kommen mag, Kolleginnen und Kollegen. Mehr Klarheit, was überall wirklich läuft, und unsere Einigkeit machen uns stark. Solidarität hilft siegen!