Dokumentiert aus Thüringer Arbeiterstimme
AfD stellt sich schützend vor die Arbeitsplatzvernichter in Thüringen
Rote Fahne News dokumentiert einen Artikel der MLPD Wartburgkreis aus der aktuellen Ausgabe der Thüringer Arbeiterstimme, der Zeitung der MLPD Thüringen:
Immer mehr Konzerne gehen zu offenen Angriffen wie Massenentlassungen bis hin zu Werksschließungen über. Dagegen formiert sich berechtigter Widerstand der Arbeiter.
Und was sagt die AfD dazu? Ihr „Blauer Mut“ (Ausgabe 2/2025, Seite 3 „Thüringen in der Krise“) sieht die Betriebe als „Opfer des ideologisch gewollten Strukturwandels in Thüringen“. Also die Konzerne, die Werke schließen, um ihre Profite zu maximieren, sind die Opfer? Schon Marx wusste: Das Gesetz im Kapitalismus heißt „Fressen und gefressen werden“.
Wenn ein Betrieb schließt, dann höchstens wegen des ideologisch gewollten Zwangs nach Maximalprofit. Und die Gewinne in Thüringen sprudeln für die Kapitalisten gerade ordentlich – TROTZ Krise. In den ersten acht Monaten dieses Jahres schlossen 19 Industriebetriebe und 3400 Arbeitsplätze wurden vernichtet. Der Umsatz der 779 übrig gebliebenen Betriebe steigerte sich im gleichen Zeitraum um 431,2 Millionen Euro auf über 3 Milliarden Euro. Der erarbeitete Umsatz von jedem der 140.300 Industriebeschäftigten in Thüringen steigerte sich also um 3073 Euro.¹
Während sich also die Kapitalisten die Taschen vollhauen, sollen die Arbeiter durch solche AfD-Sprüche vernebelt werden, statt die Ursachen der Probleme im Kapitalismus zu suchen.
Die Überschrift des Artikels „Thüringen in der Krise“ ist typisch für die völkisch-faschistische Weltanschauung der AfD. Nach AfD-Logik sollen Arbeiter und Kapitalisten dieselben Interessen haben, da sie ja im selben Land leben. Am Ende bezahlen aber immer die Arbeiter und ihre Familien die Zeche, nicht die Kapitalisten.
Es ist doch so, dass die deutschen Konzerne international immer mehr ins Hintertreffen geraten sind, was z.B. E-Mobilität angeht. Jetzt versuchen sie durch massive Arbeitsplatzvernichtung den Schaden zu minimieren und doch noch als Sieger aus der Krise zu kommen – von wegen Opfer!
Es ist die moderne Gretchenfrage: Lassen sich die Kollegen einspannen für die Sicherung der Profite der „eigenen“ Konzerne mit allen Mitteln –- bis hin zum Krieg? Oder: Kämpfen wir mit den Gewerkschaften um unsere Interessen als Arbeiter?
Heuchlerisch „trauert“ der „Blaue Mut“ um die geschlossene MEDIOS-Klinik in Neuhaus am Rennweg. AfD-Landrat Sesselmann verteidigte gleichzeitig die Schließung nach seiner Wahl als „alternativlos“². So etwas nennt man Doppelmoral!
Krisen und Kriege haben ihre Ursache im Kapitalismus – oder wie es die AfD nennt: „Marktwirtschaft“. Die Arbeitsplatzvernichtung ist nicht das Ergebnis von angeblich „zehn Jahren sozialistischer Wirtschaftspolitik“ in Thüringen – da müssen wir wohl was verpasst haben – sondern des brutalen kapitalistischen Konkurrenzkampfs. Dagegen nützt es nichts, sich mit „unseren Kapitalisten“ für „unsere Arbeitsplätze“ einzusetzen. Die Arbeiter in Thüringen müssen ihre eigene Rechnung aufmachen! So wie kürzlich die Kollegen bei Schachtbau Nordhausen. Ihr erster Streik seit der Wiedervereinigung beflügelte sich durch gegenseitige Solidaritätserklärungen mit streikenden Bergleuten in Georgien. Vor vier Jahren gelang in Eisenach mit einem großen Aktionstag über Konzern- und Landesgrenzen hinweg, die Schließung des Opel-Werks zu verhindern. So geht Kampf um Arbeitsplätze! Mit ihrer völkisch-faschistischen Weltanschauung will die AfD genau solche Kämpfe um Arbeitsplätze verhindern, nichts anderes bezweckt der „Blaue Mut“!