Young Republicans & AfD
Zur immer engeren Freundschaft der US- und BRD-Faschisten
Wie immer im Dezember fand auch in diesem Jahr die Gala des New York Young Republicans Club (New Yorker Club Junger Republikaner) in, natürlich, New York statt.
In diesem Jahr waren Vertreter der faschistischen AfD nicht nur, wie schon in vergangenen Jahren, anwesend – sie waren dieses Mal Ehrengäste, die mit einem Preis geehrt wurden. Bezahlt hat die Reise natürlich das gemeine Volk mit seinen Steuern; als Abgeordneter kann man Dienstreisen schließlich abrechnen.
Markus Frohnmaier, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der faschistischen AfD im Bundestag und designierter Spitzenkandidat seiner Partei für den bevorstehenden Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg im kommenden Jahr, erhielt von den Jung-Republikanern einen Preis für seine „mutige Arbeit in einer feindlich gesinnten politischen Umgebung“.
Eine Gala des Antikommunismus von Faschisten für Faschisten
Der Preis, den der Ehrengast erhalten würde, war der „Allen W. Dulles Award“, der traditionell an eine Person verliehen, die den „virulenten antimarxistischen Geist“ des früheren CIA-Chefs verkörpere, der globale Netzwerke aufbaute, „um kommunistische Bestrebungen zu identifizieren und ihnen entgegenzuwirken“, so die Jungen Republikaner. Es ist also nicht nur implizit, sondern erklärtermaßen ein Preis des Antikommunismus. Die Jungen Republikaner sind darauf stolz: „Es ist völlig angemessen, seinen Erfolg und den seiner Partei gegen den deutschen Linksradikalismus zu feiern“, erklärte der Club in einer Stellungnahme gegenüber POLITICO.
Das alles ereignet sich übrigens weniger als einen Monat, nachdem Vish Burra, der ehemaligen Vorsitzenden des Beirats des Clubs, seinen Job verlor, weil er ein antisemitisches Cartoon-Video gepostet hatte. Dort wurden Juden als Kakerlaken dargestellt und als „Ungeziefer“ bezeichnet. Nochmal einen Monat davor war der Club der Jungen Republikaner des Bundesstaats New York aufgelöst worden, nachdem ein Chat aus deren Führungsriege an die Öffentlichkeit gekommen war. Sie hatten darüber gesprochen, ihre Gegner in Gaskammern zu stecken und ihre Feinde zu verbrennen. Auch ihre Sympathien für Adolf Hitler äußerten sie dort.
Frohnmaier dankte entsprechend herzlich, beschwor eine Allianz der „Patrioten“ in den USA und Deutschland, rief in unironischer Anlehnung an Trumps „America first“-Losung „Deutschland zuerst!“ (und zwar auf deutsch) in den Saal und paraphrasierte den reaktionären US-Präsidenten Reagon der 1980‘er Jahre: „Chancellor Merz: Tear down this Brandbauer“. Mindestens 20 AfD-Funktionäre verschiedener Ebenen waren an diesem Abend als Gäste dabei. Mit seinem Auftritt will Frohnmaier aber nicht nur die schon lange bestehenden Beziehungen zwischen den US-Republikanern und der AfD pflegen. Er übt Druck auf die Konservativen in Deutschland aus, den Forderungen der Ultrareaktionäre aus ihren eigenen Reihen nachzugeben, die sich eine Zusammenarbeit mit den Faschisten schon lange wünschen.
Gleichzeitig sind die AfD’ler auch Teil der Strategie der faschistischen Trump-Regierung, Einfluss auf das imperialistische Deutschland als eine Führungsmacht der konkurrierenden EU zu nehmen. In diesem Sinne lädt Frohnmaier zu einem Gegenbesuch ein: Im Februar sollen Vertreter des US-Außenministeriums, Kongressabgeordnete und US-Lobbyorganisationen an einem Kongress in Berlin teilnehmen.
Nicht das erste Mal
AfD-Vertreter reisen regelmäßig in die USA, vor allen Dingen nach New York. Auch im letzten Jahr war eine Delegation der AfD auf der Gala der Jungen Republikaner. Das unabhängige Nachrichtennetzwerk Talking Points Memo (TPM) war im Dezember 2024 dort. TPM schrieb von einem Treffen nationaler unter internationaler Rechter. Bei dieser Gelegenheit fiel den Journalisten eine Gruppe auf, die deutsche Flagge am Revers – ihr Gesprächspartner aus der Gruppe räumte ein, sie seien von der AfD, würden aber nicht die Partei vertreten. Mehr wollte der Mann, der schon seinen Nachnamen nicht hatte nennen wollte, allerdings nicht sagen. Sein Vorname? „Markus“; Zufälle gibt’s.