NZZ schwingt Antisemitismuskeule
Israelkritik gleich Judenhass? "Billigste Gleichung"
Im fortschrittlichen Schweizer Nachrichtenportal "Infosperber" setzt sich der Journalist Hannes Britschgi mit der unsäglichen Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus auseinander, die die Neue Züricher Zeitung betreibt. Sogar der mörderische faschistisch-antisemitische Anschlag von Sydney, bei dem 15 Menschen ermordet wurden, muss dafür herhalten.
Die Inlandschefin der NZZ, Christina Neuhaus, so der Kommentar im Infosperber, weiß, was sie tut: "Schon im Lead folgt auf eine unhaltbare Verknüpfung zweier Ereignisse eine halbbatzige Entschuldigung. Zuerst erwähnt Neuhaus den tödlichen Anschlag bei einer Hanukka-Party auf Juden in Australien und dann folgt der Hinweis auf den Schweizer ESC-Gewinner Nemo, der aus Protest den Siegerpokal zurückgegeben hat. Sie weiß, dass man diese beiden Fakten nicht nebeneinanderstellen kann, und so entschuldigt sie sich noch im Lead: 'Das kann man nicht vergleichen …' - und tut es dann eine Seite lang trotzdem.
In den zwei ersten Absätzen beschreibt Neuhaus das schreckliche Attentat von Sydney, um im folgenden Abschnitt mit dem Satz zu beginnen: 'Drei Tage vor dem Attentat hatte Nemo seinen Pokal zurückgegeben.'" Es ist reine Heuchelei, wenn sie schreibt, man könne das nicht vergleichen. Denn dann findet sie "tief im Sediment der Geschichte" (wo ist das denn bitte?) den Faden, der beide Geschehnisse verbindet: "Antisemitismus."
Einmal mehr, so der Kommentator im Infosperber, "darf die billigste, aber unhaltbarste Verkürzung herhalten: Israelkritik ist Antisemitismus. Ob Nemo, den Neuhaus noch schnell als 'Showsternchen' ... herabwürdigen muss, ob Greta Thunberg, ob linke Studenten – die Kritik an Israels zerstörerischer und tödlicher Kriegsführung für Zehntausende von Zivilisten in Gaza ist nach Ansicht von Neuhaus und der von ihr zitierten Autoren schlicht und einfach Antisemitismus. Im letzten Satz des Kommentars steigert Christina Neuhaus das Attentat und Nemos Pokal-Rückgabe explizit zu einer Kausalität: 'Nemo gibt einen Pokal zurück; den Preis zahlen Juden überall in dieser Welt.'"
Nein, Frau Neuhaus von der reaktionären NZZ! Jüdische Menschen zahlen den Preis dafür, dass Regierungen in aller Welt nicht gegen reaktionären und faschistischen Antisemitismus vorgehen! Es gibt ihn in der Form des islamistisch-faschistischen Antisemitismus. Der war die weltanschaulich-politische Grundlage für den Terroranschlag in Sydney. Schon seit sechs Jahren war einer der beiden Attentäter polizeibekannt dafür, dass er mit dem IS sympathisierte und zusammenhing. Es gibt Antisemitismus in westlichen faschistischen und faschistoiden Parteien wie der AfD. Die verboten gehört! Und es gibt den faschistischen Antisemitismus in den Reihen der Hamas, von dem sich die Palästina-Solidaritätsbewegung distanzieren muss.
Vor allem haben hunderttausend palästinensche Männer, Frauen und Kinder den Preis dafür bezahlt, dass Regierungen wie die in den USA und in Deutschland den Völkermord des zionistischen Israel unterstützten. Die Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland zahlen noch immer den Preis dafür, dass diese westlichen Regierungen die wirtschaftliche, politische und militärische Zusammenarbeit mit der Netanjahu-Regierung nicht beendet haben. Sie zahlen den Preis dafür, dass bürgerliche Medien wie die NZZ Antisemitismus schreien, wenn eine Regierung Palästina als Staat anerkennt und wenn eine Palästinasolidaritäsgruppe in Ingolstadt zu einer Filmvorführung einen Aktivisten der Solidaritätsbewegung einlädt.
Dem palästinensischen Überlebens-und Befreiungskampf gehört unsere Solidarität! Und wir wünschen uns sehnlich, dass auch jüdische Menschen in aller Welt sich dieser Solidarität anschließen und dass Juden und Palästinenser im gemeinsamen Kampf für eine sozialistische Perspektive zusammenfinden.