Operation "White Milk"
Schwerer Fall von Asylmissbrauch durch Syrer
Khaled al-Halabi, syrischer Staatsangehöriger, floh kurz vor dem Fall von Rakka über die Türkei und Jordanien nach Frankreich und landete schließlich in Wien.
Dort erhielt er die übliche Sozialhilfe für anerkannte Asylbewerber. Allerdings bekam er zusätzlich 5000 Euro im Monat aus einer früheren Nebentätigkeit.
Wie jetzt aufflog, war Khaled al-Halabi nicht nur ein Foltergeneral des Assad-Regimes. Dieses gilt ja - zu Recht - als Verkörperung des Bösen im Nahen und Mittleren Osten. Er stand aber auch auf der Soldliste des Mossad, des israelischen Geheimdiensts. Und der gehört ja zu den Guten, mit denen die deutsche Regierung laut angeblicher Staatsräson unzerreißbar verbunden ist.
Als es für den General eng wurde, organisierte der Mossad im Juni 2015 den Transfer Halabis nach Österreich. In einem diplomatischen Fahrzeug überquerten die Agenten die Grenze bei Salzburg. Sie übergaben wie vereinbart das "Paket" Khaled al-Halabi an zwei Geheimagenten Österreichs (BVT). Diese organisierten ihm das Asyl und machten wohl auch ein wenig Druck auf die Behörde dabei. Fürsorglich besorgte ihm der Staatschutz Handy, Internet, Sprachkurs und neue Lampen fürs Wohnzimmer. Die sogenannte Operation „White Milk“ flog auf, nachdem der General 2018 von Frankreich über Interpol zur verdeckten Fahndung ausgeschrieben worden war.
Ein Prozess wegen Amtsmissbrauch gegen hochrangige BVT-Agenten und einen Beamten der Asylbehörde endete 2023 mit Freispruch. Es wurde von einer „vollkommen üblichen nachrichtendienstlichen Operation“ im Rahmen der Gesetze gesprochen. Und außerdem sei man bei den beschränkten eigenen Möglichkeiten auf Informationen der Israelis angewiesen.
Das sind Krimis, die nur das Leben schreibt. Fantasy alleine kriegt das nicht hin.