Leverkusen
Internationale Nikolausfeier lebt die internationale Solidarität
Unsere Nikolausfeier fand in einem italienischen Eiscafé statt. Die Besitzer öffneten extra für uns das bereits im November geschlossene Eiscafé.
Einige Rotfüchse und auch die Rotfuchsarbeit waren ihnen bekannt. Natürlich sprachen wir noch mit ihnen, wer die Rotfüchse sind, gaben ihnen die Rotfuchsregeln und dass die Nikolausfeier auch eine Solidaritätsfeier mit den Kindern in Gaza sei. Sie freuten sich auf uns und wir freuten uns sehr, dass wir einen Raum hatten. Wir haben 40 Gäste begrüßt, die Hälfte waren Kinder und Jugendliche.
Die Räumlichkeiten wurden gemeinsam liebevoll und weihnachtlich geschmückt. Es wurde dabei auch ersichtlich, dass die Feier eine Solidaritätsfeier mit den Kindern in Gaza ist. Bilder, die einige Rotfüchse auf einem Rotfuchstreffen gemalt hatten, schmückten die Wände. Sehr liebevoll und wunderschön hatten sie auf ihren Bildern Nikolaussymbole mit Gaza verbunden.
Die Nikolausfeier wurde selbstbewusst von drei Moderatoren im Alter von 8 und 9 Jahren durchgeführt. Eine Rotfuchsbetreuerin unterstützte die jungen Moderatoren. Besonders stolz und laut wurden die 14 verschiedenen Länder genannt, aus denen die 30 Rotfüchse kommen. "Hoch die internationale Solidarität!" wurde laut gerufen.
Der Höhepunkt war natürlich der Besuch vom Nikolaus. Alle Kinder fieberten ihm entgegen. Einige Kinder „enttarnten“ ihn voller Stolz. Wir sind stolz, dass der Nikolaus den Nikolaus-Nachwuchs geschickt hat. Seinen ersten Besuch bei der Nikolausfeier absolvierte er respektvoll und würdig! Er wusste so einiges über die Kinder und gab ihnen auch Hinweise entsprechend den Rotfuchsregeln mit auf den Weg. Natürlich gab es auch liebevoll gefüllte Nikolaustüten, in denen ein kleines Geschenk enthalten war. Strahlende Kinderaugen ließen den Raum weiter erstrahlen. Es wurde gelacht, getanzt und geschlemmt. Es gab frisch gebackene Waffeln, Kuchen, Plätzchen auch nach palästinensischem Rezept, Kaffee, Tee und Kakao.
Ganz besondere Gäste waren die von der Abschiebung bedrohte armenische Familie. Alle Gäste spürten hautnah, dass Abschiebung ein Gesicht hat und in der Nachbarschaft wohnt und dass organisierte Solidarität stark macht und Kraft gibt im Kampf gegen die Abschiebung. Einstimmig wurde der Protestbrief an den OB Hebbel verabschiedet, selbst die 6-jährigen Rotfüchse verstanden, worum es ging. Wir skandierten dann noch „IHR BLEIBT HIER!!!!“ Das gemeinsam gesungene Lied „die Kinder dieser Welt“ machte den Rahmen rund. Die Familie war sehr gerührt und der Vater bedankte sich ganz herzlich.
Leider ist es so, dass die Familie am 17. Dezember trotz des bundesweiten Protestes ausreisen musste. Wir haben weiterhin sehr engen Kontakt. Es ist wichtig, mit den Rotfüchsen, Rebellen, Eltern und Nachbarn die Wut, aber auch die Ängste, die Ursachen für die reaktionäre Migrationspolitik der Merz-Regierung zu verarbeiten, die kämpferische Solidarität zu festigen und über gesellschaftliche Perspektiven zu sprechen. Außerdem muss der OB Hebbel zur Verantwortung gezogen werden!
Jedes Jahr sammeln Rotfüchse vor der Nikolausfeier in den Geschäften im Wohngebiet Spenden für die Rotfuchskasse. Die Geschäftsleute kennen deshalb die Rotfüchse und nicht selten ging ein 20ziger in die Spendendose. Es kamen 146 Euro zusammen. Ein früherer Kollege von Covestro spendet jedes Jahr im Rahmen der Nikolausfeier für eine besondere Anschaffung der Rotfüchse. Dieses Jahr gab er 70 Euro. Auf dem Weihnachtsmarkt in einem nahgelegenen Wohngebiet und auf der Nikolausfeier wurden 146,65 Euro Spenden für die Kinder in Gaza gesammelt.