Sollen arme Kranke sterben?
267 Euro Eigenanteil für Rettungswagen!
Eine schlimme Nachricht im Gesundheitswesen:
Selbst die Versorgung von Notfällen kann demnächst vom Geldbeutel der Patienten abhängen! Die Stadt Essen plant, einen Kostenanteil von 267 Euro für den Einsatz eines Rettungswagens auf die Nothilfesuchenden abzuwälzen!
Was ist der Hintergrund? Wie die Medien berichteten (Radio WDR 4 u.a.), streiten sich die Kommunen in NRW mit den Krankenkassen über die Kostenübernahme von Fahrten mit dem Rettungswagen. Nicht nur die Stadt Essen, sondern auch viele andere Kommunen sind so verschuldet, dass sie ihren Kostenanteil für Rettungsfahrten nicht mehr stemmen können.
Insgesamt fehlen ca. 250 Millionen Euro nach Berechnungen des Städtetages NRW. Und die Krankenkassen weigern sich, die vollen Kosten für einen Rettungswageneinsatz von rd. 1.050 Euro zu zahlen, obwohl die nächste Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und der Zusatzbeiträge in den Startlöchern steht. Wie immer werden die Kosten dann nach unten abgewälzt.
Die Kommunen haben nur die Möglichkeit, die Patienten mit einem Eigenanteil von 267 Euro (Stadt Essen) oder sogar noch mehr zur Kasse zu bitten. Selbst Dialysefahrten werden nicht mehr vollständig von den Krankenkassen übernommen; hier plant die Stadt Essen einen Eigenanteil von 62 Euro pro Fahrt. Auch die Möglichkeit einer Befreiung von den Zuzahlungen zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung würde hier nicht greifen, da der Eigenanteil für Rettungsfahrten keine Leistung der Krankenkasse ist.