Linke Literaturmesse in Nürnberg

Linke Literaturmesse in Nürnberg

Verlag Neuer Weg war mittendrin

Auch dieses Jahr nahm der Verlag Neuer Weg an der Linken Literaturmesse in Nürnberg teil – mit einem Bücherstand und vielen interessanten Diskussionen.

Korrespondenz
Verlag Neuer Weg war mittendrin
Achim Czylwick am Messestand (rf-foto)

Insgesamt wurde Literatur im Wert von 242 Euro verkauft; für die Gaza-Spendensammlung kamen knapp 68 Euro zusammen. Unser breites Sortiment an ausgearbeiteten politischen und Gesellschaftsthemen fand reges Interesse und wird von anderen Organisationen wahrgenommen. In einer Kapitalismuskritik war man sich schnell einig; zum Teil erhebliche Unterschiede gab es bei den Vorstellungen, wie man den Kapitalismus abschaffen kann. Einigkeit gab es meist über die Notwendigkeit einer Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg.

 

Es gab auch eine gut besuchte Veranstaltung mit 31 Teilnehmern zum Buch "Die Krise der Religion, Kultur und der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften“. Der Schwerpunkt lag auf dem Kapitel zur fragwürdigen Theorie und Praxis der Rechtswissenschaften. Neben Achim Czylwick referierte auch der als Rechtsanwalt tätige Manfred Hörner. Er leitete ein: Wer politisch aktiv wird, der bekommt es früher oder später auch mit dem "Recht" zu tun, weil dieser Staat in Theorie und Praxis eine Klassenjustiz betreibt. Der Spruch "Alle Macht geht vom Volke aus" ist eine Illusion. 

 

Es entspann sich eine lebendige Diskussion. Ein Teilnehmer fragte: "Wo ist denn die Krise, solange das System noch funktioniert?" Dazu konnte Manfred Hörner von vielen Erfahrungen in seinem Berufsleben berichten: vom TKP/ML-Prozess, vom Kampf ums Bleiberecht vieler Flüchtlinge, vom Kampf gegen die Kriminalisierung der Palästinasolidarität, oder auch gegen die Unterdrückung der MLPD, usw. Er fasste zusammen: Die zunehmende Repression, Faschisierung des Staatsapparats und Rechtsentwicklung sind eine Reaktion auf die Krise der Herrschenden. 

 

Mithilfe des modernen Antikommunismus sollen die Leute abgehalten werden, für eine sozialistische Perspektive einzustehen. Ein anderer meinte: "Sind es nun Zugeständnisse oder erkämpfte Rechte, das ist doch ein Unterschied?" Wir waren uns einig, dass wir um unsere Rechte und Freiheiten kämpfen müssen. Achim Czylwick arbeitet heraus, dass es eben beides gibt: Wenn erkämpfte Rechte angegriffen werden und es zu Massenprotesten dagegen kommt, reagieren die Herrschenden oft mit Zugeständnissen oder gar einer Rücknahme ihres Angriffs, wie in Frankreich mit der Rentenreform, usw. Die Welt ist eben dialektisch.