US-Soldaten kapern venezolanischen Tanker
US-Aggression in der Karibik auf neuer Stufe
Stolz präsentierte der faschistische US-Präsident Donald Trump Videos seines jüngstes Piratenstücks: Vor den Küsten Venezuelas seilten sich US-Soldaten von Hubschraubern auf einen großen Öltanker ab und kaperten das Schiff, das auf dem Weg nach Kuba, und weiter vermutlich nach China war.
„Ein Schurkenstück“ nennt das der Kommentator der „Süddeutschen Zeitung“ (1), weil diese militärische Aggression allen Regeln des Völkerrechts widerspricht. Schon lange zweifeln auch bürgerliche Massenmedien die Behauptung an, dass der Flottenaufmarsch irgendetwas mit „Drogenterrorismus“ zu tun habe. Bei der Bombardierung von angeblichen Drogenbooten kamen mindestens 87 Menschen ums Leben. Die wirklichen Drogenmafiosi sitzen garantiert nicht in solchen Booten – eher in Luxushotels in Miami – oder Brüssel. Gerade erst hat Trump den Ex-Präsidenten von Honduras, Juan Orlando Hernández, auf freien Fuß gesetzt, der in den USA zu 45 Jahren Gefängnis wegen ausufernder Drogenverbrechen verurteilt war.
„Das neue Ziel heißt Öl“ hießt es jetzt und man weiß zu berichten, dass die USA sich ihren „Hinterhof Lateinamerika“ und die überreichen Ölvorkommen in Venezuela wieder unter den Nagel reißen will.
Das stimmt und ist doch nur die halbe Wahrheit. Trumps Flottenaufmarsch in der Karibik mit der neuen Attacke richtet sich gegen seine imperialistischen Rivalen in Peking, Moskau oder Teheran. Sie haben die durch jahrelangen US-Wirtschaftsboykott provozierte Wirtschaftskrise in Venezuela zu nutzen gewusst, indem sie Lebensmittel nach Venezuela schickten und als Gegenleistung Öl – und wichtiger noch Förderlizenzen – eimheimsten.
Wir müssen keine Freunde des unterdrückerischen revisionistischen Maduro-Regimes sein, aber wir erklären unsere volle Solidarität gegen die Aggression des US-Imperialismus gegen die nationale Souveränität Venezuelas. Unsere Solidarität gilt erst recht den Volksmassen in Venezuela. Sie haben im imperialistischen Zangengriff teuer bezahlt für den Traum eines „Sozialismus des 21.Jahrhunderts“, der auf friedlichem Weg erreicht werden sollte. Millionen sind geflohen und fristen ein besonders diskriminiertes Dasein als Geflüchtete in Chile, Peru, Ecuador oder Kolumbien.
Aber die Bevölkerung Venezuelas wird sich auch nicht mit dem von Trump geplanten Regierungswechsel zu seiner Busenfreundin Maria Machado abfinden, die an seiner Stelle den im tiefsten Schlamm erstickten Friedensnobelpreis bekam. Das ist ein Ränkespiel des modernen Faschismus, dem zugleich kein Mittel zu schmutzig ist. Mit Bestechung und Erpressung wirkt der berüchtigte US-Geheimdienst CIA auf Militärs in Venezuela ein, die bisher noch Maduro stützten.
Die faschistische Aggression zielt keinesfalls nur auf Venezuela, sondern auf alle fortschrittlichen, antifaschistischen Kräfte in Lateinamerika. Unverhohlen erklärte Trump nach dem angestrebten Sturz von Nikolás Maduro zu Kolumbiens Präsidenten Gustavo Petro: „Er wird der nächste sein“.
Aber so leicht vergessen die Massen in ganz Lateinamerika die Verbrechen des US-Imperialismus nicht. In Venezuela bereiten sich viele auf den Widerstand gegen eine mögliche Invasion von US-Truppen vor. Ob sich die Rivalen des US-Imperialismus mit dieser neuerlichen Eskalation abfinden werden, welche Gegenmittel sie einleiten – in der weiteren Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs liegt die eigentliche Gefahr dieses „Schurkenstücks“.
Die revolutionäre Weltorganisation ICOR hat dazu klar Position bezogen: „Weg mit der Präsenz der Yankees in der Karibik!“ Darin heißt es: „Imperialismus ist Krieg! Nieder mit allen Imperialisten! Es lebe die Selbstbestimmung der Völker! (2)