Buchtipp
"Stich für Stich – Bericht einer Akkordnäherin"
Ein auch noch heute aktueller Bericht!
Unter dem Pseudonym Helga Mai schildert die Autorin in ihrem 1988 erschienenen Buch, wie sie, die bald Vierzigjährige, und ihre Kolleginnen, alle Akkordnäherinnen, auf einen Schlag arbeitslos werden. Gesundheitlich angeschlagen von den harten Arbeitsbedingungen, müssen sie sich beim Amt arbeitslos melden, erfahren Demütigungen, erleben Mutlosigkeit und Verzweiflung, entwickeln aber auch untereinander eine zuvor nie gekannte Solidarität.
Helga Mai findet sich mit dieser Situation nicht ab. Sie wird sich der Ausbeutung, der die Arbeiterschaft ausgesetzt ist, nach und nach bewusst. Und sie erkennt in den bitteren Erfahrungen, die sie als Mutter zweier kleiner Söhne im Kampf um die Befreiung von einer Ehe mit einem alkoholkranken, gewalttätigen Mann macht, in welchem Maß die gesellschaftlichen Strukturen Frauen unterdrücken.
Helga Mai macht sich auf den Weg.
Das Vorwort zu dem Buch schrieb Luise Dickhut.
Helga Mai: Stich für Stich – Bericht einer Akkordnäherin. 215 Seiten, 8 Euro.