Bei Tesla in Grünheide
Mit Rapper-Show gegen die IG Metall
Tesla-Werksleiter André Thierig scheut keine Kosten, um im Tesla-Werk in Grünheide gegen die IG Metall zu hetzen. Vergangenen Dienstag setzte er dazu kurzfristig eine Show auf dem Werksgelände an. Eingeladen waren Kolleginnen und Kollegen aller Werksschichten.
Als Überraschungsgast präsentierte Thierig den Rapper Kool Savas. Effekthascherisch rollte der im Tesla-Cybertruck auf die Bühne. Kool Savas stellte seinen ganzen Auftritt in den Dienst der reaktionären Kampagne von Tesla. So dichtete er extra seine Texte um, rappte in seinem Song „AMG“ von Teslas statt von Benzinern und forderte gar „Elon, Elon“-Sprechchöre ein. Als die Kolleginnen und Kollegen nicht so recht mitgehen wollten, pflaumte Kool Savas sie mit den Worten an: „Tesla, was ist los mit euch? Habt ihr einen Stock im Arsch oder was?“ Und am Ende seines Auftritts fragte er: „Seid ihr zufrieden mit Tesla als Arbeitgeber?“ Die Reaktion vermischte sich mit dem Applaus für seinen Auftritt.
Die Show mit dem Rapper war für Werksleiter Thierig lediglich der Rahmen, um gegen die Gewerkschaft und kämpferische Aktivisten der IG Metall zu hetzen. Aufhänger war die Ankündigung einer Lohnerhöhung von vier Prozent ab 1. Dezember. Dazu sagte Thierig: Bisher habe es jedes Jahr eine Gehaltserhöhung gegeben. „Und die gab es nicht, weil hier gestreikt wurde. Die gab es auch nicht, weil es hier einen Arbeitskampf gab.“ Außerdem seien die Arbeitsplätze bei Tesla im Gegensatz zu anderen Unternehmen sicher. Das hänge damit zusammen, dass die IG Metall bei Tesla kaum Einfluss habe.
Von den angeblich „sicheren Arbeitsplätzen“ können die massenhaft entlassenen Leiharbeiter ein Lied singen. Überhaupt stellt sich die Frage: Wenn nach Ansicht des Tesla-Chefs die IG Metall kaum Einfluss im Betrieb hat, warum sieht er sich dann gezwungen, solch eine Show aufzuziehen?
Offensichtlich traut Thierig seinen eigenen Aussagen nicht. Haben doch Aktivisten in zäher Kleinarbeit bei rauem Gegenwind viele Gewerkschaftsmitglieder gewonnen, haben die Kolleginnen und Kollegen die IG-Metall-Liste zur stärksten Fraktion im Betriebsrat gemacht. Zudem gibt es einen Solidaritätskreis zur Unterstützung gekündigter Tesla-Beschäftigter. Und nicht zuletzt macht die MLPD als revolutionäre Arbeiterpartei eine systematische Kleinarbeit in und vor dem Betrieb.
In der Hetze gegen die Gewerkschaften, der Unterdrückung kämpferischer Kolleginnen und Kollegen sowie in der Errichtung diktatorischer, faschistoider Methoden sind sich Elon Musk und sein langjähriger Buddy, US-Präsident Donald Trump, einig. Der hat übrigens die Unterstützung faschistischer Organisationen wie der AfD als Teil der künftigen Sicherheitspolitik der USA angekündigt. Die Zeit drängt, gegen die akute faschistische Gefahr eine antifaschistische Einheitsfront aufzubauen!