MLPD in den Medien
Junge Welt interviewt Dieter Ilius
Die linke Tageszeitung Junge Welt hat ein Interview mit Dieter Ilius von der MLPD Gera geführt, das in der Ausgabe vom 8. Dezember veröffentlicht worden ist. In diesem geht es nicht nur um die faschistischen Anschläge gegen seine Frau, ihn und vier andere Landtagskandidaten der Internationalistischen Liste / MLPD im Rahmen der Landtagswahl in Thüringen in diesem Jahr, sondern auch um die MLPD und ihr Engagement für eine breite antifaschistische Front.
Sie sagen, dass Mitte 2024 mehrere Anschläge auf fünf Landtagskandidaten der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands, MLPD, verübt wurden – auch auf Ihre Frau und Sie. Warum gehen Sie davon aus, dass das faschistische Attacken waren?
Im Kontext der Landtags- und Kommunalwahlen 2024 fand in Gera eine Podiumsdiskussion mit den Oberbürgermeisterkandidaten statt. Meine Frau Petra stellte eine Frage zu den montäglichen faschistischen Aufmärschen und kritisierte die Hetze gegen die neue Flüchtlingsunterkunft in der Stadt, die vom Geraer Neonazi Christian Klar und der AfD organisiert wird. Helle Empörung bei den angesprochenen Kräften, die zahlreich vor Ort waren, so auch von der von Klar gegründeten »Aufbruch Gera«-Truppe. Einer drohte uns: Eure Namen kennen wir. Drei Tage später hörte ich auf der Autobahn leise Schleifgeräusche am Fahrzeug. Kurz darauf bemerkten wir, dass die Radschrauben gelockert worden waren. Zudem wurde eine Bautackernadel ganz gezielt in eine Reifenrille eingeschlagen. Das war eindeutig Manipulation. Einen Monat später traf es dann Ilka May und ihren Mann, auch Landtagskandidaten. Ilka hatte in Eisenach Konfrontationen mit dem Neonazi Patrick Wieschke. Noch einen Monat später dann die gleichen Vorgänge bei Andreas Eifler und seiner Frau.
Sie sind damit zur Polizei gegangen.
Wir haben sofort Anzeige erstattet und gesagt: Das ist ein faschistischer Anschlag. Man entgegnete, es hätten ja auch Linke gewesen sein können. Zwei Beamte haben sich unser Auto angeguckt. Mit Fotoaufnahmen war die Ermittlung aber beendet. ...
Als MLPD-Mitglied dürfte Sie das Nichtstun der Staatsgewalt doch nicht verwundern. Warum sind Sie enttäuscht?
Enttäuschung heißt, man hat sich getäuscht. Aber wir haben eine realistische Einschätzung der Polizei. Deshalb haben wir auch verfolgt, was mit den Pressemitteilungen in unseren Fällen passiert. Man kann feststellen, dass die Polizei ganz bewusst die Presse steuert. ...
Dass Faschisten Linke angreifen, ist hinlänglich bekannt. Warum sind gerade Sie als MLPD im Visier?
Die MLPD ist eine revolutionäre sozialistische Arbeiterpartei, die einen aktiven Beitrag zur Entwicklung einer breiten antifaschistischen Front leisten will. Sie steht für die gesellschaftliche Alternative des echten Sozialismus. Zur Landtagswahl haben wir breit plakatiert: "Wer AfD wählt, wählt Faschismus!" Sie verweisen zu Recht auf Attacken gegen andere Linke, auch gegen Migranten. Wir solidarisieren uns mit allen Betroffenen. Aber eine Serie von potentiellen Mordanschlägen, das hat es hier lange nicht gegeben. ...