Auslosung der WM-Gruppen

Auslosung der WM-Gruppen

FIFA-Friedenspreis für Trump – Schmierenstück aus Absurdistan

In knapp einem halben Jahr beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada. Sie wird zweifellos das Sportereignis im kommenden Jahr werden.

Von hk

Welches Spektakel allerdings Gianni Infantino, Präsident der Fifa, aus der Auslosung der zwölf Gruppen der WM 2026 machte, lässt alles andere, nur nichts Gutes erwarten.

 

Infantino benutzte die Auslosung als Bühne dafür, den US-Präsidenten als Friedensapostel zu präsentieren. Extra zu diesem Zweck schuf er kurz vorher im November einen „Fifa- Friedenspreis“. Angeblich sollen da Menschen geehrt werden, die auf „außerordentliche Weise“ Frieden fördern. Und wem gebührt da selbstverständlich diese Auszeichnung – selbst redend Donald Trump. Was braucht es dazu noch Auswahlgremien mit Sachkenntnis oder klare und auch öffentlich bekannte Auswahlkriterien oder Transparenz bei der Vergabe, schließlich ist Infantino höchstpersönlich geradezu ein Experte in Sachen „Frieden“.

 

Hat er doch während seiner ganzen Zeit als Präsident seinen Frieden mit Diktatoren jeglicher Provenienz gemacht: so bei der WM 2018, als er vor Putin katzbuckelte und freundschaftlichen Umgang mit ihm pflegte. Und auch bei der heftig umstrittenen WM 2022 in Katar, wo er - tausendfache Menschenrechtsverletzungen hin oder her – dem Emir hofierte und seinen Wohnsitz gar nach Doha verlegte.

 

Die Preisverleihung selbst geriet zu einem Akt, der an Absurditäten fast nicht zu überbieten ist. Da konnte sich Trump in seiner gewohnt bescheidenden Art als Friedensengel in höchsten Tönen loben, der höchstselbst allein acht Kriege beendet habe, darunter auch Kriege, die noch gar nicht ausgebrochen seien!

 

Mit der Realität hat das natürlich alles nichts zu tun: weder in Gaza, noch in der Ukraine oder Venezuela oder Kolumbien – all die Kriege und Konflikte, in die der US-Imperialismus mit Trump als Geschäftsführer direkt oder indirekt verwickelt ist, sind Brandherde der akuten Gefahr eines Dritten Weltkrieges. Aber was schert das einen Infantino, schließlich erwartet die Fifa von der WM 2026 neue Rekordeinnahmen in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro allein durch Sponsoren – und Fernsehgelder. Absurdistan (1) lässt grüßen.