Flugblatt des Kreisverbandes Südliches Rheinland der MLPD
Eine überlegene Kraft herstellen: Lehren ziehen und handeln!
Der Kreisverband Südliches Rheinland der MLPD wendet sich mit einem aktuellen Flugblatt an die Ford-Kolleginnen und -Kollegen und an die Öffentlichkeit.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, was bei Ford im letzten Jahr los war, hätte sich vor ein paar Jahren wahrscheinlich keiner vorstellen können. Reduzierung der Belegschaft auf etwa die Hälfte, Unsicherheit, ob es nicht doch zur Insolvenz kommt. Schlaflose Nächte für viele.
Das geht allerdings nicht nur euch Fordlern so – die Thyssen-Kollegen, die Bosch-Kollegen, die Leute bei ZF oder SKF erleben im Grunde dasselbe. Allein 2025 sind schon 55.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie vernichtet worden. Und die Arbeitsplatzvernichtung geht weiter. Ford hat auf dem europäischen Automarkt massiv verloren, in Deutschland liegt der Marktanteil bei schmalen 4,5 Prozent, in Europa bei 3,3 Prozent! Die Krisenlasten werden auf die Arbeiter abgewälzt.
Es ist Zeit, diese Entwicklung nicht nur auf sich selbst bezogen zu verarbeiten. Vielleicht denkt der eine oder andere: „Jetzt lieber das sinkende Schiff verlassen.“ Aber die See bleibt rau und die Zukunft ungewiss. Jeder weiß auch: Eine echte Zukunft für die Arbeiter, ihre Jugend und die Familien muss anders aussehen! Eine Welt, in der jeder Mensch ein gutes Leben führen kann, ist möglich!
Wir müssen heute in den großen Zusammenhängen denken und handeln lernen. Dass die Kolleginnen und Kollegen bei Bosch, ZF, VW, Stellantis, Thyssen und auch international vor den gleichen Fragen stehen, ermöglicht es, den Kampf gemeinsam zu organisieren. Der Kampf einer Belegschaft kann eine andere motivieren, sich nicht geschlagen zu geben.
Zeit, sich von alten Illusionen über den Kapitalismus zu verabschieden!
Die kapitalistische Weltwirtschaft ist in einem tiefen Krisenstrudel. Die Ausdehnung der Absatzmärkte ist an ihre Grenzen gestoßen. Maximale Profite können nur noch auf Kosten von Konkurrenten erreicht werden. Das ist Vernichtungsschlacht für die Monopole – und Arbeitsstress, Arbeitslosigkeit, Leiharbeit für die Arbeiter und Arbeiterinnen.
Dazu kommen Strukturkrisen, wie die Einführung der E-Mobilität, oder, jetzt sich abzeichnend, der Künstlichen Intelligenz in den Betrieben. Sie führen allesamt tiefer in den Strudel hinein – weil immer weniger Arbeitskräfte Geld verdienen und ausgeben können.
Auf der ganzen Welt lösen sich Dürren und verheerende Überschwemmungen ab, wie zurzeit auf den Philippinen und in Sri Lanka. Eine globale Umweltkatastrophe hat begonnen. Ihre Folgen können zum Teil jetzt schon nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Barbarische Kriege, wie in Gaza oder der Ukraine oder im Sudan, sind an der Tagesordnung.
Die MLPD stimmt allerdings in den allgemeinen Abgesang nicht mit ein.
Sie hat ein klares Bild des Niedergangs des Kapitalismus – aber auch eine klare Zukunftsperspektive! Eine sozialistische Gesellschaft, in der es nicht nach Profit geht, sondern danach, dass gemeinschaftlich produziert wird, dass die Einheit von Mensch und Natur beachtet (bzw. wiederhergestellt wird), ist längst überfällig. Sie wäre heute auch leicht möglich. Der immense Reichtum auf der Welt konzentriert sich bei gerade mal 2 Prozent der Weltbevölkerung. Eine sozialistische Gesellschaft könnte sich heute auf die vielen gut ausgebildeten, international vernetzten Arbeiter stützen und hoch produktiv sein. Dann kann der Reichtum allen Menschen zugutekommen.
Für die Arbeiter weltweit ist das die Perspektive, für Trump, Merz, Putin & Co., die Faschisierung und Weltkriegsvorbereitung vorantreiben, das reinste Grauen.
Zeit, für die Zukunft zu kämpfen!
Zeit, sich für Sozialismus zu entscheiden!
Zeit, Mitglied in der MLPD zu werden!