Palästina-Soli-AG des REBELL
Altenessen: Zensurversuch der Schulleitung gescheitert!
Bekanntlich ist das Verteilen von Zensuren das Metier des Lehrpersonals. Wenn die Schulleitung sich jedoch in politischer Zensur versucht, dann begibt es sich zuweilen auf Glatteis und riskiert unangenehme Stürze.
Seit Monaten haben Vertreter der Schulleitung des Leibniz-Gymnasiums massiv versucht, uns zu hindern, die Schüler/innen zu Veranstaltungen und Aktionen der Solidarität mit Befreiungskämpfen, insbesondere gegen den Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung einzuladen. Zuerst wurde das Gebiet des Schulgeländes weit ausgelegt, auch der Bürgersteig vor der Schule gehöre dazu.
Dann kam die Katze aus dem Sack: „Was Sie hier machen, ist Beeinflussung der Schüler und das lassen wir hier nicht zu.“ Das Ordnungsamt wurde für einen Platzverweis gerufen, mit Polizei gedroht. Wir informierten die Schüler über den Angriff auf die Meinungsfreiheit. Einigen wurde gar der Flyer wieder abgenommen. Die Wortführerin offenbarte das antikommunistische Motiv: Die Gleichsetzung von Marxisten-Leninisten und Faschisten, auch die AfD würden sie nicht dulden. Beim nächsten Mal verstieg sie sich zu der Behauptung, die Spendensammlung für den Wiederaufbau eines Krankenhauses in Gaza sei Unterstützung „der Hamas“. Dabei verurteilen wir den islamistisch-faschistischen Überfall am 7. Oktober. Unser Offener Brief an die Schulleitung mit der Kritik am Versuch, ihre Schüler zu entmündigen und uns willkürlich unser demokratisches Recht, das durch Gerichtsurteile untermauert ist, nehmen zu wollen, blieb unbeantwortet.
Nächster Versuch: Jetzt erschien die Schulleitung fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn als kein Schüler mehr kam. Entfernter vom Haupteingang sahen wir dann das Ordnungsamt auf unserem Heimweg kommen. Gestern war ein Höhepunkt der erfolgreichen Verteidigung demokratischer Rechte und Freiheiten. Besorgt warnte uns eine Schülerin, sie finde unserem Einsatz toll, doch das Ordnungsamt solle uns wieder verweisen. Punkt 5 vor 8 tauchten deren Vertreter auf und behaupteten, sie müssten prüfen, ob wir die Verteilung solcher Flyer nicht zuvor anmelden müssten.
Das konnten wir schnell klären. Die Spendensammlung für das Krankenhaus machte auch Eindruck. Doch selbst wollten sie kein Geld in die Büchse werfen. Sie müssten prüfen, ob wir auf Schulgelände stehen, was eindeutig nicht der Fall sei. Wir hatten uns hinter dem Zuweg zum Lehrerparkplatz plaziert und stellten klar, dass wir nie Schulgelände betreten. „Aber Sie dürfen die Schüler nicht beeinflussen.“ Wie bitte? „Sie werden doch gesellschaftlich, sei es in der Schule, über die Medien ständig beeinflusst. Wir setzen darauf, dass sie ihren eigenen Kopf gebrauchen, sich ihr eigenes Urteil bilden und dazu müssen sie die Möglichkeit haben, andere Standpunkte kennenzulernen und sich damit auseinanderzusetzen“.
Gewissenhaft bemerkte ein Ordnungshüter: „Hier steht was von rebell..ieren?“ „Das ist doch mehr als notwendig, wenn die Bundesregierung der israelischen Regierung Waffen für den Völkermord liefert, oder?“ Der andere stoppte amtsbeflissen seinen Kollegen, sie dürften im Dienst nicht politisch diskutieren. Ein Griff nach dem Handy und er informierte offiziell die Schulleitung, wir stünden außerhalb des Schulgeländes und täten nichts Unerlaubtes. Mit dem Wunsch für einen schönen Tag verabschiedeten sich die beiden Herren. Die Einladungen waren weg, das Interesse an der Soli-AG des REBELL gestiegen.