Globaler Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht
Südostasien und Iran: Überflutungen und Dürre in neuer Dimension
Schwere Stürme, Zyklone und Rekordniederschläge haben in den letzten Wochen auf den Philippinen, in Indonesien, Thailand, Vietnam, Malaysia und Sri Lanka katastrophale Überschwemmungen, Verwüstungen und Erdrutsche ausgelöst. Millionen Häuser sind zerstört, mindestens 1 300 Menschen kamen ums Leben und viele werden vermisst. Die ohnehin trockene Region Syrien, Irak und Iran leidet dagegen seit fünf Jahren an der schlimmsten Dürre seit 50 Jahren.
Warum fällt der Monsun 2025 so stark aus?
Durch die globale Erwärmung und warmen Meeresoberflächentemperaturen nimmt die warme Luft in der Regenzeit mehr Feuchtigkeit auf, was zur Bildung heftiger Gewitterzellen führt. Die aktuelle La-Niña-Phase, ein natürliches Klimaphänomen im Pazifik, sorgt in Südostasien zusätzlich für intensivere Niederschläge. Die Abholzung der Wälder für den Anbau von Ölpalmen zerstört die Wasserspeicher. Wasser fließt schneller ab und löst Erdrutsche aus. Die Landflucht verstärkt die Urbanisierung und die damit verbundene Versiegelung der Oberflächen.
Der Wasserkreislauf ist unberechenbar geworden
Innerhalb von 120 Jahren haben sich die von Dürre betroffenen Flächen weltweit verdoppelt. Das fördert die Wüstenbildung und beschleunigt den Verlust biologischer Vielfalt. Im Irak führen Flüsse wie Euphrat und Tigris ein Drittel weniger Wasser als im langjährigen Durchschnitt. 2025 ist das trockenste Jahr seit 1933. In Syrien fielen 70 Prozent weniger Regen als im Schnitt zwischen 1980 und 2010; 2,7 Millionen Tonnen Getreide fehlen. Beide Staaten fordern, dass die Türkei aus ihren Stauseen mehr Wasser bereitstellt. Der Verteilungskampf kann eskalieren. Trotz Beginn der Regenzeit ist im Iran bei Gluthitze bis 50 Grad bis heute kein Tropfen Regen gefallen. Wegen Schneemangel und Rückzug der Gletscher im Elburs- und Zagros-Gebirge fehlt zusätzlich Schmelzwasser. Durch Korruption und Schlendrian der Behörden versickern circa 30 Liter je 100 Liter aus dem maroden Trinkwassernetz. Präsident Pezeshikian will die 15 Millionen-Stadt Teheran evakuieren, wenn es nicht bald regnet. Bereits 2018 und 2021 gab es Massenaufstände wegen Wassermangel gegen die Regierung.
Supertaifune treffen auf korrupte Regierungen und Armut
Für Menschen auf den Philippinen, In Indonesien und Indien ist das Risiko, Opfer einer Katastrophe zu werden, besonders hoch laut „Weltrisikobericht“.2 Mehrmals haben Taifune in kurzer Zeit Indonesien und die Philippinen getroffen. Wut herrscht bei der Bevölkerung auf den Philippinen über die sogenannten „Phantom“-Schutzprojekte für 1,7 Milliarden Euro. Korrupte Bauunternehmen und Beamte haben sich damit die Taschen vollgestopft und Schutz ist nicht in Sicht. Hinzu kommt, dass landlose Bauern oft Felder an den Hängen der Vulkane suchen, sie sind aber dort besonders von Erdrutschen betroffen.
FLSP Sri Lanka mit eigener Hilfsorganisation aktiv
Die Bevölkerung von Sri Lanka steht unter der Knute des Internationalen Währungsfonds. Die befreundete Partei Frontline Socialist Party (FLSP) berichtet: "Der Präsident hat jetzt den Menschen finanzielle Hilfe versprochen für den Wiederaufbau ihrer Häuser. Das musste er tun. Es sind auch Fabriken zerstört und die Besitzer verlangen auch Geld. Aber woher er das Geld nehmen will angesichts des IWF Programms weiß niemand. Wir werden sehen und die Leute werden ihre Erfahrungen machen." Im Moment bleiben staatliche Hilfen aus. Selbstorganisation und gegenseitige Hilfe unter Arbeitern, Frauen, Bauern und Jugendlichen ist ihre einzige Chance. Die FLSP berichtet weiter: "Derzeit sammeln alle unsere Genossen im ganzen Land notwendige Güter und verteilen sie an bedürftige Menschen, helfen ihnen beim Reinigen ihrer Häuser, reinigen Schulen, Kirchen, Tempel und andere öffentliche Orte. Das machen wir mit einer unserer Organisationen, die wir während der Covid-Zeit gegründet haben, um Menschen zu helfen. Sie heißt GLORIUS HEART. Mitten drin unsere Jugendorganisation Youth for CHEnge, die alle hart arbeiten. Wir betreiben auch einige Gesundheitsstationen, wo dies möglich ist. Wir gehen davon aus, dass sich das Land nicht so schnell erholen wird und wir Strategien entwickeln müssen, um den Menschen beizustehen und dass sie sich organisieren. Die Situation ist in der betroffenen Regionen katastrophal. Das bringt die Leute dazu nachzudenken, was die Ursachen sind. Wir versuchen, durch diese Aktivitäten die Kämpfe der Menschen zu stärken und unsere Partei und das Programm zu festigen."
Kampf der Verharmlosung und Leugnung der begonnenen globalen Umweltkrise
Kritisiert werden muss, dass Wissenschaftler und Journalisten immer noch verharmlosend vom „Klimawandel“ reden, zur Unterdrückung des Buches „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ schweigen und vor einer kapitalismuskritischen Gesellschaftsdebatte kneifen. Längst ist die Umweltzerstörung ein gesetzmäßiger Teil der kapitalistischen Produktionsweise geworden. Am gefährlichsten sind Faschisten wie Donald Trump, der im Auftrag von Teilen des internationalen US-Finanzkapitals die Vorwarnsysteme der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) zerschlägt, die Katastrophenschutzbehörde Fema finanziell austrocknet und die Menschheit tiefer in die begonnene globale Umweltkatastrophe reitet.
Genauso menschenverachtend ist die AfD, die einen vermeintlich besseren „Klimafolgenschutz“ fordert, statt Geld für „Klimaschutz zu vergeuden“. Sie missbraucht die berechtigte Kritik, dass die Herrschenden die Folgen der Umweltzerstörung auf die Massen abwälzen, um ihre Politik als „Interesse der kleine Leute“ zu maskieren. Doch was nutzt ein noch so schöner Rettungsring, wenn man die Ursachen der Katastrophen leugnet und dem Problem nicht an die Wurzel geht. Genau davon will die AfD die Massen im Auftrag ihrer Auftraggeber in den Monopoletagen abhalten. Echter Sozialismus statt Rechtsentwicklung und imperialistische Barbarei!