Demo gegen Wehrpflicht

Demo gegen Wehrpflicht

Saarbrücken: Großer Beifall für Redner gegen die AfD

„Wehrpflicht wegkicken – wir sind kein Kanonenfutter!" So eine der zahlreichen Losungen auf einer Demonstration von mehr als 500 Schülerinnen und Schülern am 5. Dezember, die ab 14 Uhr kämpferisch und gutgestimmt durch Saarbrücken zog.

Von einem Korrespondenten

Auch Azubis, junge Arbeiter, Studierende, FSL'ler, Kinder und Ältere von verschiedenen Organisationen waren da. Eine 9. Klasse des deutsch-französischen Gymnasiums war fast komplett erschienen. Für die meisten war es wohl das erste Mal, dass sie überhaupt auf einer Demonstration waren. In den Gesprächen überwog, dass sie gegen Krieg und Aufrüstung sind: „ich sehe nicht ein, auf jemanden zu schießen, nur weil er auf der anderen Seite der Grenze wohnt", so ein Neuntklässler. Vielfach kritisierten sie, dass für die Jugend nichts gemacht werde, sie aber alle möglichen Pflichten erfüllen sollen. Einer sagte, er habe etwas anderes vor als den Bund.

 

So vermischte sich die grundsätzliche Ablehnung von Aufrüstung und Krieg mit der Ablehnung des Wehrdienstes, weil man ihn selbst nicht leisten will. Groß war der Beifall, wenn Redner und Rednerinnen gegen die AfD und Faschismus, gegen Bundeswehrpräsenz in den Schulen und Aufrüstung sprachen oder sich kapitalismuskritisch äußerten. Lautstark skandierten junge Antifas Parolen über Klassenkampf und Sozialismus. Die Linksjugend war mit der Saarbrücker antideutschen und der St. Wendeler Palästinasolidarischen Gruppe vertreten.

 

Was nun tun? Eine FSJ'lerin meinte „das Freiwillige soziale Jahr FSJ besser bezahlen, damit nicht so viele wegen Geld zum Bund gehen", „der Dienst muss freiwillig bleiben", „alle Kriege ablehnen", „streiken gegen Wehrpflicht und für Frieden" vertraten einige.

 

Es war die größte antimilitaristische Aktion seit langem in Saarbrücken, die nicht nur Potenzial für eine längerfristige Bewegung gegen die Wehrpflicht hat, sondern auch für eine Bewegung für eine sozialistische Alternative. Auch wichtig: ein Student möchte zur Gründung der Gaza-Organisation in „Solidarität international" fahren, ein junger Arbeiter interessierte sich, in Gaza zu arbeiten, er könne Handwerk.