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Gründungsversammlung am 14. Dezember: Feste Organisation der Palästina-Solidarität

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der tollen Gaza-Solidaritäts-Gala am 1. November 2025 in Gelsenkirchen haben einhellig einen Aufruf mit dem Titel "Helft alle mit beim Aufbau einer überparteilichen Solidaritätsorganisation für Palästina! All for Palestine – Alle und alles für Palästina!Palestine must live – Palästina muss leben! Organize for Palestine - organisiert euch für Palästina!" begrüßt. Am 14. Dezember wird diese Organisation jetzt gegründet!

Von Ute Kellert und Marlies Schumann
Gründungsversammlung am 14. Dezember: Feste Organisation der Palästina-Solidarität
Spendensammlung für Gaza - im Vordergrund mit Rucksack: Marlies Schumann (rf-foto)

Die Rote Fahne sprach mit Ute Kellert und Marlies Schumann vom Initiatorenkreis der neuen Organisation über das Gründungstreffen am 14. Dezember. 

Gaza muss leben!

Rote Fahne: Liebe Marlies, liebe Ute, ihr seid Initiatorinnen für die überparteiliche Selbstorganisation der Palästina-Solidarität, die am 14. Dezember in Gelsenkirchen gegründet wird. Könnt ihr euch und das Projekt unseren Leserinnen und Lesern von Rote Fahne News vorstellen?

 

Ute Kellert: Mein Name ist Ute Kellert ich bin Mitglied im Bundesvorstand von Solidarität-International e.V. und dort eine der Sprecherinnen. Der Bundesvorstand begrüßt und unterstützt den Aufbau dieser überparteilichen Selbstorganisation als Mitgliedsorganisation in SI, als dauerhafte in die Zukunft gerichtete Solidaritäts- und Hilfsarbeit auf der Grundlage des Solidaritätspaktes zwischen der ICOR und dem palästinensischen Gesundheitsnetztwerk Al Awda. Wir wollen damit zum Wiederaufbau der Gesundheitsversorgung im Gaza-Streifen beitragen. Dies ist auch den Vertretern von Al Awda sehr wichtig. Sie sagen: „Die internationale Solidaritätsbewegung muss weiterarbeiten, bis die Auswirkungen des Krieges beseitigt sind und der Wiederaufbau erfolgt ist!“ Jede Spende ist Hilfe! SI stellt hierfür ein Spendenkonto zur Verfügung und hat seit Ende 2023 schon Spendengelder im unteren sechsstelligen Bereich überwiesen!

 

Stichwort „Gaza soll leben" - IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84

 

Marlies Schumann: Ich bin Sprecherin der Regionalgruppe Emscher-Lippe in SI und seit 2023 bin ich besonders aktiv für die Palästina-Solidarität. Mir liegt das sehr am Herzen, wir haben in Gelsenkirchen sofort mit Spendensammlungen begonnen, als die israelische Regierung ihre massiven Angriffe auf Gaza verschärfte und dann deutlich wurde: Sie planen einen Genozid, sie wollen die Palästinenser, die sie seit über 70 Jahren verfolgen, vernichten. Wir sammeln seither immer wieder breit unter den Menschen auf der Straße mit tollen Ergebnissen und ich bin immer wieder begeistert, wie groß die Solidarität und Spendenbereitschaft in der ärmsten Stadt Deutschlands ist. Das wollen wir bundesweit verstetigen und ausweiten, auch Sachspenden, Medikamente, medizinisches Gerät, Werkzeug werden wir noch sammeln.

Enge Zusammenarbeit mit Al Awda

Rote Fahne: Am Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gesundheitswesens in Gaza mitzuwirken ist als eines der hauptsächlichen Ziele der neuen Organisation vorgesehen. Dazu werdet ihr eng mit dem Gesundheitsnetzwerk Al Awda zusammenarbeiten?

 

Marlies Schumann: Ja, das ist ein sehr umfassendes Projekt von der Seite des Bauens und der medizinischen Seite. Für den Wiederaufbau des Al Awda-Krankenhauses gibt es bereits einen Entwurf von befreundeten Ingenieuren und Architekten. Wenn es soweit ist, werden Baumaschinen, Werkzeuge, Baumaterial gebraucht. Das alles muss organisiert und transportiert werden.

 

Ute Kellert: Der Initiatorenkreis steht schon jetzt mit Al Awda - nach dortigen Möglichkeiten - engem Austausch über die Lage vor Ort. Zuletzt erstellten sie eine Liste mit benötigten Medikamenten und den Aufruf, alle Arten medizinischer Geräte zu sammeln. Alles, was funktionstüchtig ist, wird benötigt. Brigadisten sind sehr willkommen. Im Moment ist es nur medizinischem Personal möglicherweise erlaubt, zu kommen. Sie brauchen dringende Unterstützung in allen medizinischen Bereichen. Nicht nur Ärzte. Alle dort sind erschöpft und können eine Ablösung gebrauchen, auch Krankenschwestern, Pflegepersonal, Hebammen ...

Meinungsbild zu Namensvorschlägen und Statut am 14.12. mitbringen!

Rote Fahne: Wie soll denn die Organisation heißen, wer kann Mitglied werden?

 

Marlies Schumann: Die bisherigen Namensvorschläge sind: „Palestine must live- Palästina muss leben“ oder „Organize for Palestine- Organisiert euch für Palästina“ oder „All for Palestine – Alle und alles für Palästina“. Darüber und vielleicht weitere Namensvorschläge wird die Gründungsversammlung abstimmen. Die Delegierten der örtlichen Initiativgruppen und auch die Gäste sollen möglichst schon ein breites Meinungsbild über die Namensvorschläge und auch den Statutvorschlag aus ihren Orten mitbringen.

 

Ute Kellert: Diese Organisation ist ein überparteilicher, selbstorganisierter Zusammenschluss von Einzelpersonen und Organisationen in der Solidaritäts- und Hilfsorganisation „Solidarität International e.V.“. Statut und Mitgliedskarte sind auf der SI Homepage zum runterladen eingestellt: https://solidaritaet-international.de
Mitglied werden kann Jede und Jeder in den bestehenden oder noch zu gründenden örtlichen Initiativgruppen werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 2 € / Monat, wovon 1 € am Ort bleibt und 1 € an die bundesweite Koordinierungsgruppe zur Finanzierung der Arbeit geht. Dauerspenden und Spendensammlungen werden zu 100% über das SI-Spendenkonto zweckgebunden abgeführt.

Wir streben natürlich eine Zusammenarbeit mit den in der Palästina-Solidaritätsbewegung Aktiven an

Rote Fahne: Es gibt es ja schon eine ganze Reihe anderer Gruppen und Initativen der Palästinasolidarität, zum Beispiel in Berlin, in Gera, in München, Ingolstadt und vielen anderen Orten, vielfach von (jungen) Palästinenserinnen und Palästinensern getragen. Werdet ihr die einladen, sich der neuen Organisation anzuschließen?

 

Ute Kellert: Die schon entstandenen und noch im Aufbau begriffenen Initiativgruppen unserer neuen Organisation sollten sich an alle in der Palästina-Solidarität Aktiven wenden und eine Zusammenarbeit anstreben. Wir wollen mit allen zusammenarbeiten, mit denen es Schnittstellen zu unseren Zielen gibt, ganz besonders auch in Gaza und Westjordanland. Wir freuen uns, viele Aktive aus der ganzen Palästina-Solidarität als Gäste zu begrüßen oder Grußworte von ihnen zu erhalten.

Wir werden nicht locker lassen!

Rote Fahne: Die Gründungsversammlung am nächsten Sonntag wird der Palästina-Solidarität einen neuen Anstoß geben, oder?

 

Marlies Schumann: Marlies: Ja, einen neuen Anstoß geben ist richtig. Vor allem gibt diese Gründung den vielen Initiativen und Aktivitäten ein Gerüst und noch größere Verbindlichkeit zu den Zielen und deren zielstrebiger Umsetzung. Wir arbeiten dann mit dieser Gründung und den Beschlüssen, die dort gefasst werden, nach einheitlichen Prinzipien. Wichtig ist uns, dass wir uns überparteilich, demokratisch und finanziell unabhängig organisieren. Wir werden nicht locker lassen, wir werden uns in unserer Solidarität und Hilfe das Herangehen der Ärzte und Gesundheitskräfte vom Al Awda-Krankenhaus zu eigen machen, die sagen: Solange ein Palästinenser unsere Hilfe braucht, werden wir hier sein.

Das Spendensammeln geht immer einher mit intensiven Diskussionen

Rote Fahne: Unter anderem werdet ihr auch Bildungsveranstaltungen, Demonstrationen, Mahnwachen, Kulturfeste, Benefizabende, Konzerte und Ausstellungen für Gaza in ganz Deutschland organisieren.

 

Ute Kellerrt: Unsere neue Organisation hat als Herzensprojekt und Hauptaufgabe den Wiederaufbau des Al Awda-Krankenhauses. In unserem Statutvorschlag haben wir aber ausdrücklich betont:„Um den Menschen nachhaltig humanitär zu helfen, muss sich „Palestine must live“ / „Organize for Palestine“/ „All for Palestine“ gegen den Völkermord am palästinensischen Volk richten und den vollständigen Abzug aller israelischen Truppen fordern. Begleitend erfordert das den Stopp jeglicher militärischer, diplomatischer, finanzieller und politischer Unterstützung Israels durch die Bundesregierung. Signale müssen auch die Bestrafung der für den Völkermord Verantwortlichen sowie die Wiedergutmachung für alle verursachten Schäden und Hilfe zum Neuaufbau sein.“

 

Das Spendensammeln geht immer einher mit intensiven Diskussionen um diese Fragen. Wir wollen in Zukunft auch Diskussions- und Bildungsveranstaltungen zu den ganzen wichtigen Inhalten der Palästina-Solidarität und auch zur Geschichte und zu den Perspektiven machen. Und auch Mahnwachen, Demonstrationen, Hilfe für Leute, die von Repressionen betroffen sind, werden zu unseren Aktivitäten zählen.

 

Rote Fahne: Vielen Dank für das Gespräch und beste Wünsche für die Gründung und die Arbeit dieser wichtigen neuen Organisation!

Nochmal in aller Kürze: Infos zur Gründungsversammlung am 14. Dezember 2025

  • Die Gründungsversammlung findet am 14. Dezember 2025 von 11 Uhr bis 16 Uhr im Lichthof des Arbeiterbildungszentrums statt (Schacht III in Gelsenkirchen-Horst, Koststraße 8)
  • Eingeladen sind je zwei gewählte Delegierte pro Initiativgruppe und interessierte Gäste. Die Delegierten haben Rede-, Stimm- und Wahlrecht, die Gäste nur Rederecht
  • Sowohl die Delegierten als auch die Gäste sollen sich – möglichst in Gruppen – bis Montag, 8.12.2025 über die E-Mail-Adresse gaza-solidaritaet@web.de anmelden
  • Bitte gebt auch an, wie viele von euch Mittagessen möchten
  • Die Unterlagen zur Tagung sind auf der Homepage von SI zu finden: https://solidaritaet-international.de
  • Siehe auch Einladung zur Gründungsversammlung: Solidaritäts-Organisation für Palästina in SI