Bochum
Ein Wochenende der Solidarität mit den Palästinensern
Am Freitagabend traf sich erfolgreich die Initiativgruppe „Gaza-soll-leben“ in Bochum-Hattingen-Witten zu ihrer Gründung. In einem schön gestalteten und gemütlichen Rahmen wurde nach der Begrüßung erst mal eine leckere Linsensuppe gegessen. Das gemeinsame Essen gehört für uns dazu und wir arbeiten daran, dass wir uns auch musikalisch aufstellen.
Alle waren motiviert und engagiert, als wir die Namensvorschläge, den Gelsenkirchener Initiatorinnen-Aufruf und das Statut Schritt für Schritt diskutierten. Wir sagen jetzt noch nicht, für welchen Namen wir uns entschieden haben, weil wir gespannt sind auf andere Diskussionen. Es war eine einmütige Diskussion, in der wir uns noch tiefer damit beschäftigten, uns unseren eigenen Standpunkt erarbeiteten und verschiedene Teilnehmende am Ende auch neue Aufgaben übernahmen. Die Delegation ist jung und die Verantwortlichen für die Fixierung der einzelnen Städte verstehen ihre Aufgabe auch als eine laufende Information der Mitglieder der Initiativgruppe.
Am Samstag ging es dann in Bochum gleich mit einem Infostand weiter, an dem der Solidaritätspakt vorgestellt und Spenden gesammelt wurden. Es spendeten die unterschiedlichsten Menschen und am Ende hatten wir trotz Weihnachtsmarkttrubel 117,50 Euro in unserer Dose. Ein Paar aus dem Libanon bedankte sich dafür, dass wir das machen. Sie berichteten von ihrem Friedenswunsch in der Region und dass auch der Libanon ständig von Israel angegriffen wird. Sie waren auch etwas eingeschüchtert und erzählten, dass man in Deutschland für die Unterstützung der Palästinenser als Antisemit beschimpft wird. „Wie das? Wir sind doch auch Semiten, alle aus diesem Gebiet sind Semiten. Wie sollen wir gegen uns selbst sein? Wir sind dafür, dass die Menschen in unserer Region in Frieden leben können, egal welche Religion sie haben. Das das möglich ist, haben Jahrhunderte des Zusammenlebens gezeigt.“
Besucher aus anderen Städten nahmen gerne den kleinen Flyer zum Aufbau von Initiativgruppen mit. Aus Münster berichteten junge Frauen, dass sie sich jeden Monat einmal treffen und die Solidarität mit Gaza organisieren. Sie wollten sich aber nicht festlegen, sich sofort bei uns einzutragen. Ein Mangel war wieder, dass wir keine Möglichkeit hatten, auch bargeldlos Spenden anzunehmen. Es ist auf jeden Fall nachahmenswert, in den Innenstädten, außerhalb vom Weihnachtsmarkt, solche Infostände zu machen – auch wenn der Hauptstrom der Passanten nicht an der Stelle durchgeht.