Fernsehen
"Ein Käfig voller Helden 2" - ein Ausdruck der Rechtsentwicklung
Aktuell kann man im TV immer mal wieder Folgen der Serie "Ein Käfig voller Helden 2" sehen.
Dabei handelt es sich um die Nachfolgeserie einer US-amerikanischen Comedy aus den 1960er-Jahren. In der Originalserie unterstützt eine Reihe alliierter Kriegsgefangener aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager heraus den Widerstand, was sie aber nicht nur aufgrund ihrer Intelligenz, sondern wegen der völligen Unfähigkeit und Blödheit der Wachmannschaften und des Lagerkommandanten können.
Ob die Originalserie in ihrer Mischung aus Slapstick und der Kriegsgefangenen-Thematik im Faschismus denselben verharmlost, ist umstritten. Einige der Produzenten waren Juden; der Darsteller des Lagerkommandanten ist der Großcousin des deutsch-jüdischen Schriftstellers Werner Klemperer; einige der Faschisten wurden von aus Deutschland und Österreich vor dem Hitler-Faschismus geflohenen Migranten gespielt und der Darsteller des französischen Gefangenen Louis LeBeau, Robert Clary, war selber als Häftling im KZ Auschwitz und hat es überlebt. Die Serie darf deshalb wohl als eine Art Abrechnung mit dem Hitler-Faschismus verstanden werden, wenn die Faschisten hier als Vollidioten dargestellt werden. Die Verharmlosungstendenz ist aber trotzdem da.
Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur
202 Seiten
19 €
Wenn jetzt allerdings Anfang der 2020er-Jahre wieder eine Serie mit dieser Thematik auf den Markt kommt, dann ist diese Art der "Nazi-Comedy" nicht mehr mit dem Hintergrund der Originalserie zu vergleichen, auch wenn einige der Produzenten des Originals wieder mit an Bord sind. Die Massen sollen sich daran gewöhnen, Faschisten sympathisch zu finden und über sie zu lachen. Deshalb sind Serien wie "Ein Käfig voller Helden 2“ ein Ausdruck der Rechtsentwicklung.