Potsdam

Potsdam

Antisemitismusvorwurf gegen Veranstaltung „Krieg in Gaza: Bilder eines Völkermords“

Wochenlang hatte das Netzwerk Potsdam for Palestine die Vorführung der von der BBC produzierten Dokumentation „Kill Zone: Inside Gaza“ am 29. November im Kino Thalia in Babelsberg mit anschließender Diskussion mit Dr. Tankred Stöbe von Ärzte ohne Grenzen vorbereitet. Obwohl es bereits anonyme Drohungen gegenüber dem Kino gab, sollte die Veranstaltung stattfinden.

Korrespondenz

Dann hat einen Tag vorher das Kino die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Was war passiert? Der erste Antisemitismusbeauftragte des Landes Brandenburg, Andreas Büttner, hat das Kino mutmaßlich derart unter Druck gesetzt, dass es sich zu der Absage gezwungen sah. Dieser Vorgang forderte den Protest dagegen heraus und es wurde eine dreiviertelstündige Kundgebung mit ca. 40 Personen vor dem Babelsberger Rathaus abgehalten. In Redebeiträgen wurde dieser Vorgang bekannt gemacht und die deutsche Regierung mit ihrer Staatsräson scharf kritisiert, nach der jede Kritik an dem Völkermord in Gaza durch die israelische Regierung Antisemitismus sei. 


An der belebten und viel befahrenen Kreuzung erregte die Protestaktion viel Aufmerksamkeit und wir bekamen Hupsignale und Daumen hoch von so manchem Autofahrer. Die Kinovorführung konnte kurzerhand in ein kleines Café in der Potsdamer Innenstadt verlegt werden, wo sich ca. 50 Teilnehmende mit Dr. Tankred Stöbe im Anschluss noch über die schonungslose Realität des Gesehenen und die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen austauschten. Das Netzwerk Potsdam for Palestine hat sich nicht einschüchtern lassen und eine gelungene Veranstaltung durchgeführt.

 

Der Film enthält übrigens keine einzige antisemitische Passage!