Gera

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Organisiert für die Palästinasolidarität

In Gera wurden seit April über 1200 Euro für die Spendenkampagne „Gaza soll leben“ gesammelt. In diesem Jahr zum Ostermarsch und Nakba-Tag fanden jeweils eine Kundgebung und Demonstration zu Palästina statt.

Von pi
Organisiert für die Palästinasolidarität
Palästinasolidarität in Gera (rf-foto)

Dazu hatte die MLPD die Initiative ergriffen, immer in Zusammenarbeit mit migrantischen Freunden. Mehrere Sammlungen mit guten Ergebnissen wurden bei Amazon durchgeführt, wo mehr als 80% der Kollegen migrantischer Herkunft sind. Mit der zunehmenden offenen Brutalität des Krieges spürte man deutlich, wie auch in der deutschen Bevölkerung die Sympathien für die Palästinasolidarität wuchsen. Unter der antifaschistisch eingestellten Jugend entwickelte sich diese Solidarität auch in Gegenwind zu den „Anti-Deutschen“. Wir lernten bei allen Aktionen Menschen kennen, die bereit waren, sich mehr zu engagieren.

 

So entstand das überparteiliche „Aktionsbündnis Palästina“ in Gera. Dieses stellte sich die Aufgabe, den Befreiungskampf in Palästina zu unterstützen, Aufklärungsarbeit zu leisten und Spenden für den Wiederaufbau des Al-Awda Krankenhauses zu sammeln. Im Bündnis arbeiten verschiedene Kräfte demokratisch zusammen: Deutsche und Migranten, Parteilose, Mitglieder von BSW, Linkspartei, MLPD, Rebell und antifaschistische Jugendliche. Bisher sammelten sie gemeinsam als Bündnis über 500 Euro. Bei einer Kundgebung mit Info-Stand am 1. November waren 13 Leute alle aktiv beteiligt mit Spendensammlung, Standbetreuung, Beiträgen am offenen Mikrofon, Abgabe von Kuchen und Äpfeln gegen Spende, Auf- und Abbau. Das gute Spendenergebnis und die solidarische Zusammenarbeit waren für alle eine Ermutigung.

 

Dies war auch beachtlich, da man deutlich merkte, wie seit Beginn der brüchigen Waffenruhe Palästina wieder weitgehend aus den Nachrichten verschwand. Am 22. November folgte ein Straßenumzug durch das Viertel, wo viele Migranten wohnen. Musik, Ansprachen, Palästina-Fahne, Schilder einer Gruppe von zwölf Menschen waren sehr anziehend. Es kamen von einer Mehrheit der Angesprochenen großzügig Spenden. Schwieriger war es, unter ihnen aktive Mitstreiter zu gewinnen, viele befürchten Schwierigkeiten vom Ausländeramt. Diese Angst ist deutlich gestiegen in den letzten Monaten, seitdem die Bundesregierung eine immer reaktionärere Politik betreibt. Bei dem Umzug sprachen wir die jüngsten an für eine Gaza-Soli-AG des Rebell. „Das ist gut. Ich habe keine Angst, und ich habe viele Freunde“, sagte ein 17-Jähriger.

 

Den Vorschlag für die Organisationsform in Solidarität International wurde im Aktionsbündnis bekanntgemacht und wird beim nächsten Treffen besprochen. Wir empfehlen den Mitgliedern des Aktionsbündnis sich auch dort zu organisieren und somit Teil einer bundesweiten Bewegung für die Solidaritätsarbeit, insbesondere zur Unterstützung des Aufbaus des Al-Awda Krankenhaus zu werden. Wir streben an, dass eine Delegation aus Gera zum Gründungstreffen am 14. Dezember in Gelsenkirchen fährt.