Tag gegen Gewalt an Frauen

Tag gegen Gewalt an Frauen

Nürnberg: So viele waren wir noch nie

So viele waren wir noch nie, am „Tag gegen Gewalt an Frauen“ auf der Straße!

Korrespondenz
Nürnberg: So viele waren wir noch nie
Kämpferischer Tag gegen Gewalt an Frauen in Nürnberg (rf-foto)

Zwischen 800 und 900 Menschen - all gender – nahmen an der Kundgebung an der Lorenzkirche in Nürnberg teil. An der anschließenden Demonstration durch die Innenstadt beteiligten sich Personen - sehr ausdrucksstark mit Sprechchören wie „Stoppt Femizide – man tötet nicht aus Liebe“, „My body, my choice, raise your voice!“, „How ever I dress, whereever I go, Yes means Yes and No means No“, „ Frauen kämpfen international, gegen Faschismus und Kapital“. Das drückte die kämpferische Stimmung vor allem der jungen Frauen aus, die dem Aufruf zur Aktion vom 8. März-Bündnis Nürnberg gefolgt waren.

 

Die Reden waren thematisch breit gefächert: Femizide und deren Ursachen im kapitalistischen Gesellschaftssystem mit seiner systematischen besonderen Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen, die durch Rechtsentwicklung und Faschisierung massiv verschärft wird. Eine Frau vom Frauenhaus Nürnberg berichtete, dass vorgestern in ganz Bayern gerade mal ein Platz in einem geschützten Frauenhaus frei war. Immer wieder wurde die Verlogenheit von Politikern, einerseits von Frauenschutz zu sprechen, andererseits Schutzräume zu kündigen, thematisiert. Die Kürzungen sozialer Leistungen und das Beschneiden von Renten treffen am meisten Frauen, die eh schon niedrigeren Lohn und Renten haben, es fördert die Abhängigkeit vom Partner. Weitere Themen waren die Militarisierung Deutschlands, Kritik an Waffenlieferungen nach Israel und Solidarität mit allen Opfern in den imperialistischen Kriegen – insbesondere im Gaza.

 

Die durchweg kämpferischen Reden wurden ergänzt durch Beiträge eines Chors, einer Performance von der Latina Gruppe „Ni Una Menos“, die besonders auf die Situation von migrantischen Frauen aufmerksam machte. Zum Abschluss fand eine Wunderkerzenaktion zur Solidarität mit den Opfern von Femiziden und Gewalt statt.

 

Insgesamt war es eine beeindruckende Aktion, die von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern getragen wurde, was sich auch in einem Spendenergebnis von 725 € für das 8.-März-Bündnis zum weiteren Organisieren kämpferischer Frauentage ausdrückte. Allen war klar, der Kampf geht weiter und muss verstärkt werden für Frauenrechte in einem gesellschaftsverändernden Kampf gegen Faschismus und Krieg!