Feuer verbreitet sich über Bambus-Baugerüst

Feuer verbreitet sich über Bambus-Baugerüst

Mindestens 65 Menschen sterben in der Feuerhölle von Hongkong

Insgesamt acht Hochhäuser wurden in Hongkong von zerstörerischen Flammen erfasst.

Auch 24 Stunden nach Ausbruch der schwersten Feuerkatastrophe in Hongkongs jüngerer Geschichte brannte es noch in einigen der insgesamt acht erfassten Hochhäuser. Am Donnerstag verkündete Hongkongs Feuerwehr: Mindestens 65 Menschen haben das Inferno nicht überlebt. Es ist wahrescheinlich, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen wird. Denn viele Menschen werden noch vermisst und ihre Überlebenschance ist nicht sehr groß. 1250 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

 

In der 1983 erbauten Wohnanlage Wang Fuk Court lebten mehr als 4000 überwiegend ältere Menschen in rund 2000 Eigentumswohnungen eng nebeneinander. Die acht Wohntürme umfassten jeweils mehr als dreißig Etagen. Jedes Hochhaus hat nur ein zentrales Treppenhaus. Wenn es dort brennt, ist der rettende Ausgang verschlossen.

 

Dem Bauunternehmen, der Renovierungsarbeiten in der Wohnanlage, durchführt, wird vorgeworfen, nicht zugelassene Gerüstnetze aus Kunststoff verwendet zu haben. Zudem seien die Fensteröffnungen der renovierten Wohnungen auf jeder Etage mit Styroporplatten abgedichtet gewesen. „Das hat zur raschen Ausbreitung des Feuers und den schweren Opfern geführt“, sagte eine Polizeisprecherin.

 

Dass die Hochhäuser für die Renovierungen zudem mit Bambusgerüsten eingerüstet waren, ist in Hongkong üblich. An nahezu jeder Ecke des Stadtgebiets sind diese Bambusverkleidungen zu sehen. Im Frühjahr hatte Hongkongs Stadtregierung bereits angekündigt, Bambusgerüste auf öffentlichen Baustellen nach und nach durch Metallgerüste zu ersetzen. Ein Kritiker sagt, die Bauunternehmen sparen an allen Ecken.