100 Jahre I.G. Farben
Trotz der Farben ein finsteres Lehrstück des Monopolkapitalismus
Am 2. Dezember 1925 wurde die I.G. Farben als Konzern gegründet – als Kartell, als „Trust“, wie man damals sagte, bestand sie aber schon deutlich länger. Anlass für einen kurzen Rückblick – und für jeden Interessierten, sich näher mit der Geschichte dieses speziellen Konzerns zu beschäftigen.
Die I.G. Farbenindustrie entstand erstmals in den Jahren 1903 und 1904 während der Wirtschaftskrise, die dem 1. Weltkrieg voranging. Sie war damals ein Zusammenschluss aus zwei zuvor mit einander konkurrierenden Monopol-Verbänden. Da war zum einen der „Dreibund“ aus Bayerwerke, BASF und Agfa, zum anderen der „Dreiverband“ mit den Farbwerken Hoechst, Cassella Farbwerke Mainkur und der Kalle & Co. AG. Dieses größere Kartell beherrschte ab 1904 quasi den Markt – der Anteil der hier kooperierenden Monopolkonzerne am Weltmark waren satte 85 Prozent! I.G. stand für „Interessengemeinschaft mit Gewinnausgleich“. Die sechs Unternehmen koordinierten ihren Einkauf, führten eine zentrale Absatzsteuerung ein und manipulierten den Markt so ihren Wünschen entsprechend. Im Wettbewerb standen sie nicht mehr. Stattdessen wurde die Beute – also der Gewinn, versteht sich, anteilig auf die Kartellmitglieder verteilt. Gegen diese Übermacht gab es keine Wettbewerber.
Am 2. Dezember 1925 wurden fünf der Unternehmen des Kartells auf die BASF zu einem neuen Übermonopol fusioniert der Großkonzern „I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft“ war geboren, und bezog ihren Sitz in Frankfurt am Main. Alleine die Bayerwerke blieben eigenständig und sollten die I.G. Farben überleben.
Wer mehr über die Geschichte und die Rolle der IG Farben in den folgenden Jahrzehnten – und damit auch über die Macht und die Rolle der Monopolkonzerne im Hitler-Faschismus – lernen will, dem wollen wir das im Verlag Neuer Weg erschienene Buch „IG Farben - die (un)schuldigen Kriegsplaner“ empfehlen.
Es kann hier bei People-to-People bestellt werden.
„IG Farben - die (un)schuldigen Kriegsplaner“
242 Seiten
Preis: 12 €
ISBN: 978-3-88021-159-9