Arbeitsgericht Hannover

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Gerichtsverhandlung gegen VWN: Rücknahme einer Abmahnung

Ein Vertrauensmann der IG Metall hat gegen VWN auf Rücknahme einer Abmahnung geklagt. Die Klage wird am morgigen Dienstag, dem 25. November 2025, um 10 Uhr vor dem Arbeitsgericht Hannover (Leonhardtstraße 15) öffentlich verhandelt.

Der Solidaritätskreis gegen Entlassungen und Abmahnungen bei VW führt um 9 Uhr eine Protestkundgebung vor dem Arbeitsgericht durch. 


Unter der Überschrift "Einer für alle – alle für einen!" hat der Solidaritätskreis einen Flyer veröffentlicht, in dem es heißt: "Überall werden Arbeits-und Ausbildungsplätze in der Autoindustrie vernichtet: Stellantis/Opel plant, sieben Werke in Europa (darunter Rüsselsheim und Eisenach) zu schließen. Bei VW wurde im Dezember letzten Jahres beschlossen, bis zum Jahr 2030 35000 Arbeitsplätze zu vernichten. So wurden schon jetzt alle Zeitarbeiter und Befristete (seit 2024 1200 Kollegen) entlassen. Die Zukunft der Arbeitsplätze bei VWN in Hannover ist ungewiss, die Auslastung des Werkes in Hannover ist drastisch gesunken. Im November 2024 wurde der Plan von VWN öffentlich, die Produktion des ID Buzz teilweise oder ganz nach Polen auszulagern. Das hätte die Zukunft des Werkes in Hannover akut gefährdet.


Darum geht es auch bei der Abmahnung, die VWN am 20. November 2024 gegen Jörn Kleffel ausgesprochen hat. Was war passiert? Als die Pläne durchsickerten, informierte Jörn als IGM-Vertrauensmann sofort zu Beginn der nächsten Spätschicht seine Kollegen. Dazu hielt er die Montagelinie kurz an. Die Kollegen waren wegen dieser Nachrichten sehr beunruhigt. Es ist doch selbstverständlich, sich in so einer Lage untereinander auszutauschen und das weitere Vorgehen zu beraten. Denn es geht um ihre Zukunft und die ihrer Familien. Das gilt für die Vergangenheit und für das, was noch auf sie zukommt.


Das nahm der Vorstand zum Anlass, eine Abmahnung gegen Jörn wegen „Unterbrechung des Betriebsablaufs“ auszusprechen, verbunden mit der Drohung einer Entlassung im Wiederholungsfall. Das ist nicht nur ein Angriff auf Jörn, sondern auch auf die Aufgaben eines kämpferischen Gewerkschafters, die Diskussion unter den Kollegen über ihre Lebensinteressen zu organisieren. Selbstverständlich klagt Jörn gegen diese Abmahnung und fordert die komplette Entfernung aus der Personalakte. Dazu braucht es eine breite Solidarität aus der Belegschaft und den gewerkschaftlichen Gremien.


Der Solidaritätskreis hat sich vorgenommen, aktiv zu werden gegen jede Disziplinierung von kämpferischen Kollegen und Kollegen zu unterstützen, die sich gegen ihre Entlassung zur Wehr setzen. Machst Du Dir auch Sorgen? Dann mach mit im Solikreis. Es kann jeder mitarbeiten, der den Kampf der VW-Kollegen um jeden Arbeits-und Ausbildungsplatz unterstützen will.


Das nächste Treffen ist am Donnerstag, den 4. Dezember um 15.30 Uhr im Stadtteilzentrum Stöcken, Eichsfelder Straße 101


E-Mail: solikreis-vw-kollegen@gmx.de