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Polizei schießt auf Kind – Fragen und Empörung wachsen

Am 16. November wurde in Bochum ein zwölfjähriges gehörloses Mädchen durch die Polizei fast exekutiert. Mit Schüssen in den Bauch wurde sie lebensgefährlich verletzt und musste sofort als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert werden. Viele drängende Fragen zu diesem skandalösen Vorgang stellen sich und die Empörung darüber wächst. Die MLPD Bochum-Herne wendet sich dazu mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit:

MLPD Bochum-Herne
Polizei schießt auf Kind – Fragen und Empörung wachsen
Gedenken an Lorenz aus Oldenburg, der im April von Polizisten brutal erschossen wurde (rf-foto)

"Auch heute, eine Woche später, sind wichtige Fragen zum Schuss eines Polizisten auf ein zwölfjähriges Mädchen immer noch unbeantwortet.

 

Dass Polizeieinsätze zunehmen, die unverhältnismäßig sind, und wie im jetzigen Fall sogar das Leben eines behinderten Kindes gefährden, ist nicht zu akzeptieren! Schüsse aus Notwehr auf ein Kind? Schwer vorstellbar ...

 

Es muss untersucht werden, wie Polizistinnen und Polizisten für solche Einsätze geschult werden. Ähnlichkeiten wie zum Fall Mouhamed Dramé in Dortmund fallen auf. Welche Konsequenzen wurden damals gezogen? Spielt hier eine Stimmungsmache eine Rolle, die auch in unserer Gesellschaft immer mehr um sich greifen soll, in jedem und allem eine Bedrohung zu sehen?

 

Welche Rolle spielt es, dass das Mädchen laut taz deutsch-serbische Wurzeln hat? Warum wird das sonst nirgends erwähnt? Wenn ein Täter Migrationshintergrund hat, erfährt man das doch sonst als erstes. Soll hier der Verdacht, Rassismus könnte beim Verhalten der Polizisten eine Rolle gespielt haben, vertuscht werden?

 

Warum wurden die benötigten Medikamente nicht direkt mitgebracht und ein/e Gebärdendolmetscher/in organisiert? Warum werden immer wieder Darstellungen der Polizei verbreitet, wo sich das Opfer bis heute nicht äußern konnte?

 

Der Vorgang muss restlos aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden!"

 

rf-news berichtete am 19. November über diesen Vorfall