Umweltkampftag

Umweltkampftag

Ulm: Lebendige, vielfältige Kundgebung

Umweltkampftag mit zehn beteiligten Organisationen unter der Regie des Internationalistischen Bündnisses: Selten zuvor hatte es so viele vorbereitete Redebeiträge gegeben. Bewusstseinsbildung, Themenvielfalt, Witz und Angriffslust waren prägend. Unsere Kinder der Kinderorganisation ROTFÜCHSE und weitere Jüngere senkten bei dieser Aktion das Durchschnittsalter, und das wirkte sich auch auf die Passanten aus: Jugendliche, Familien und Kinder blieben stehen.

Von Korrespondenten
Ulm: Lebendige, vielfältige Kundgebung
Bild von der Aktion in Ulm (rf-foto)

Der Jugendverband REBELL gewann neue Interessenten für die in der vergangenen Woche gegründete Rebell-Gaza-AG. Sage und schreibe 160 Euro bekamen sie in die Spendendose. Die Umweltgewerkschaft hatte sich auf die Unterstützung des Internationalen Umweltratschlags konzentriert und spricht von fünf Interessenten.


Eine Gruppe aus Ravensburg berichtete von der Besetzung im Altdorfer Wald. Dort begehrt eine Baufirma "den Kies unter dem Waldboden, um ihn in die Schweiz zu verkaufen, wo er nicht so billig ist". Die Bewohnerinnen und Bewohner der Baumhäuser gehen sorgsam mit dem Wald um und nutzen sogar Photovoltaik für ihre Elektrogeräte. Sie haben viel Sympathie in der Bevölkerung. (Mehr dazu hier.) Ihre neu erschienene Broschüre gab es zu kaufen.


Ein junger Landschaftsgärtner erklärte die Bedeutung von Blühwiesen für Insekten (und für den Menschen), die Rotfüchse erklärten die Bedeutung des Waldes. Ein Oststadtbewohner berichtete: "Die Rasenflächen trocknen immer wieder aus, während es auf den betonierten Straßen im Sommer glühend heiß ist. Die inzwischen teilweise starken Hitze-Gewitter und Stürme lassen von den alten, großen Bäumen Äste abbrechen und zerstören die Keimlinge neuer Pflanzen."


Mit der Umweltfrage verbunden waren die Themen Aufrüstung, Kriege und faschistische Gefahr, mit konkreten Beispielen. Mehrere Rednerinnen und Redner traten für einen echten Sozialismus ein, oder für ein Gesellschaftssystem, das sich nicht am Profit von Konzernen, sondern an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Beispiele wurden aufgezeigt, was für ein Leben dann möglich wäre! – Diese Aspekte hätten aber noch mehr Raum einnehmen sollen. Man war ständig in Gesprächen mit Passanten, wobei jüngere gezielt angesprochen wurden. "Dir geht sicher die Klimafrage nicht am Arsch vorbei, oder?" - Nein, das tat sie nicht. Das war z.B. ein lockerer Einstieg in ein Gespräch. Wir stießen auf ein Bedürfnis nach mehr Klarheit (aber ohne viel lesen zu müssen). "Du musst dich organisieren, dann lernst du viel und kannst in der Gemeinschaft gute Aktionen machen." Zum Beispiel in der Vorbereitungsgruppe für den Umweltratschlag. Oder die Gaza-Solidarität. Der Sprecher des Internationalistischen Bündnisses war pausenlos zwei Stunden am Moderieren und Koordinieren. Eine ganze Reihe Redebeiträge konnten gar nicht mehr gehalten werden. Was wir noch besser machen müssen? Mehr Umweltorganisationen für eine Mitarbeit am Weltumwelttag überzeugen. Und der Glühwein war schnell alle.