3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz

3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz

"Spendensammlung zum Schichtwechsel in Pune“

Einen Tag vor Beginn der Konferenz haben wir, Brigadistinnen und Brigadisten der 3. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz, zusammen mit Kollegen der Gewerkschaft SEM Spenden unter der Bevölkerung für die 3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz gesammelt.

Korrespondenz
"Spendensammlung zum Schichtwechsel in Pune“
Ein Bild der Vorbereitungsgruppe für die Konferenz, die sich bereits Anfang Januar in Pune getroffen hatte (foto: Internationale Automobilarbeiterkoordinierung)

Durch das Werkstor geht in Pune kaum jemand. Die meisten fahren mit dem Bus oder können sich einen Roller leisten. Also schlugen die Kollegen der SEM vor, zu den wichtigsten Bushaltestellen zu gehen. Es fällt auf, dass viele Elektrobusse in Pune fahren. Diese sind auch schon mehrere Jahre alt. Es werden im Moment Pfeiler für eine kommende Metro-Linie gebaut, „Pune Metro“.


Diskutiert wurde, ob wir auch Spenden sammeln sollen oder nur für die Konferenz einladen.


„Die Leute haben kein Geld dabei“, war eine Meinung. Tatsächlich wurde in Indien in den letzten drei bis vier Jahren viel auf digitales Zahlen (über Barcode scannen) umgestellt. Trotzdem bastelten wir schnell noch Spendendosen.


In Indien hat jeder Betrieb seine eigene Gewerkschaft. Diese schließen sich dann in Dachverbänden zusammen. Eine Arbeit außerhalb des Betriebs, die sich an Arbeiter verschiedener Betriebe richtet, ist also nicht üblich.


An den Bushaltestellen waren Arbeiter z. B. von Hyundai oder Mercedes, aber auch indischer Konzerne wie Bajaj. Englisch konnten nur wenige Arbeiter, gerade mit jungen Studenten oder Schülern konnte man aber auch Englisch sprechen. Hindi spricht auch nicht jeder, eher Marathi . Wir beklebten die Spendendosen mit Text auf Englisch und Hindi.


Im Einsatz kamen wir immer mehr aus uns heraus und lernten voneinander. Die Kollegen der SEM sprachen und übersetzten auch. So konnten wir zusammen bei einem von vier Einsätzen über 1000 Rupien sammeln. Der tägliche Lohn eines Industriearbeiters in Pune beträgt ungefähr 1250 Rupien. Insgesamt sammelten wir 1400 Rupien. Durch die Diskussionen kamen wir später los, es war aber ein großer Sprung von „keinen Spenden“ zu 1400 Rupien! Jetzt entstehen noch viele neue Ideen, wie wir mehr Spenden sammeln können, z. B. über einen Barcode, welchen man scannen kann. Ein paar Arbeiter sagten zu, dass sie zur Konferenz kommen wollen. Einfach freinehmen kann man sich in Indien aber nicht.

 

Alle – ob Deutsche, Südafrikaner oder Inder – waren am Ende richtig stolz darauf.