Palästina-Demo Düsseldorf
Schwerpunkt zum Tag gegen Gewalt an Frauen
Trotz der kalten Wetterlage gingen am Samstag, dem 22. November 2025, wieder einmal hunderte von Aktivistinnen und Aktivisten in Düsseldorf auf die Straße, um für die Opfer des Völkermordes in Palästina laut zu sein. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November lag dieses Mal der Fokus auf dem Leid der Frauen und Kinder in Gaza und den besetzten Gebieten. Die israelische Regierung hat mit Unterstützung Deutschlands bereits über 12.500 Frauen und Müttern in Gaza das Leben gekostet, tausende Schwangere sind akut in Lebensgefahr.
Organisiert durch die Zusammenarbeit von palästinensischen Organisationen, wie dem Deutsch-palästinensischen Freundschaftsverband, dem Friedensforum, MLPD, Rebell, Courage, Internationale Generation, und viele weitere zeigte sich bei den regelmäßig stattfindenden Demonstration ein wachsendes gegenseitiges Vertrauen. Es ging solidarisch, bunt und laut zu: Kinder und Eltern, besonders aus palästinensischen Familien, Genossinnen und Genossen sowie Arbeiterinnen und Arbeitern verschiedenster Hintergründe, und Menschen unterschiedlichster Herkunft, Nationalitäten und Glaubens liefen friedlich miteinander im Einklang.
Anna Schmit, Vorsitzende des Jugendverbands Rebell, moderierte die Veranstaltung. Die Auftaktkundgebung begann mit Reden, erst von ihr selbst, gefolgt von Anna Bartholomé, die für Courage sprach. Angesichts der mehr als fragilen Waffenruhe griff sie die Vorschläge für den Friedensnobelpreis für US-Präsident Trump scharf an. Sie kritisierte das Leid von Frauen, nicht nur in Palästina. Auch hierzulande wächst die Gewalt gegen Frauen, Lesben, Schwule und Trans-Personen unter dem Diktat faschistischer Kräfte. Den Friedenspreis verdient haben die Menschen in Palästina, die nicht aufgaben und die Millionen, die weltweit für den Frieden in Palästina eintraten – auch hier in Düsseldorf. Sie komplementierte ihren Vortrag mit der symbolischen Vergabe eines „Friedenspokals“ an die Frauen aus Palästina. Danach sprach Lara vom Verein „Jüdische Stimme“, die die systematische Zerstörung der Olivenhaine in Westjordanland angriff und den Blick auf Gruppierungen richtete, die auch in Israel für eine Aussöhnung mit den Palästinensern eintreten. Daniela Maus sprach für die MLPD und machte auf die Spendenaktion zum Al-Awda-Krankenhaus in Gaza aufmerksam. Anna Schmit warb während der Demonstration für die Mitarbeit in den Gaza-Soli-Gruppen des Rebell.
Der Zug nahm dann seine gewohnte Route auf, vom DGB-Haus startend, über den Stresemannplatz, einen Bogen die Kö rauf und runter, und endete dieses Mal beim Graf-Adolf-Platz. Der Verlauf war friedlich, die Polizei zeigte sich kooperativ, und die Stimmung war gewohnt emphatisch und lautstark. Unermüdlich wurden Parolen skandiert, mit denen auch die Bevölkerung angesprochen wurde. Die Rufe deckten vielseitige Sorgen ab, von der Beischuld der deutschen Regierung am Genozid, über Solidarität mit Opfern gewalttätiger, faschistischer Regime weltweit, bis hin zur wissenschaftlich geprägten Kritik an der Regierung Israels.
Eine Parallel-Demo für Palästina, die gegen die immer härter werdenden Auflagen von Seiten des Staates aufmerksam machen wollten, die einseitig nur Kritiker Israels anzugreifen scheint, wurde nach Berichten durch andere journalistische Plattformen in ihrem Zug durch die Polizei temporär gestoppt. Eine pro-zionistische Gegen-Demonstration aus nur einer handvoll weniger Provokant_innen hat mehrfach versucht die Palästina-Demo auf kindische Art und Weise mit Zirkusmusik und unenthusiastischen Lautsprecherreden zu stören, fand aber weder die gewollte Aufmerksamkeit, noch die gewünschte Verärgerung – die Aktivistinnen und Aktivisten reagierten entweder mit gehobenen Peace-Zeichen oder ignorierten sie mit Einfachheit komplett.
Freiheit für Palästina! Freiheit für Gaza!
Die nächste Demo in Düsseldorf ist für den 6. Dezember geplant.