COP 30
Proteste in Brasilien / Belém – zwei Gesichter einer Stadt
Die COP30-Protest-Delegation berichtet auf der Homepage der Umweltgewerkschaft:
Für die COP30 hat die Stadt Belém keine Kosten und Mühen gescheut, um die Standorte der wichtigen Hallen und Zelte auf Hochglanz zu polieren. Eine schöne Promenade führt auf einer breiten Straße vom Hafen in das Herz der Stadt, entlang eines Flusses.
Ein Fluss?
Nahezu ein Abwasserkanal! Denn nur etwa 20 Prozent der Haushalte sind ans Abwassersystem angeschlossen, der Rest landet direkt in den Flüssen und letztendlich, zu 96 Prozent ungeklärt, im Meer. So setzen die Stadt Belém und die brasilianische Regierung ihre Prioritäten.
Und so bricht sich die stinkende Wahrheit Bahn. Nicht der Umweltschutz, nicht die Einheit von Mensch und Natur wird priorisiert. Wichtiger ist, sich unter den gestandenen Imperialisten einen Namen zu machen. Da ist es auch egal, wenn in den Favelas (Armenviertel) Häuser der ärmsten Teile der Bevölkerung in die mit Abwasser verseuchten Flüsse stürzen, Hauptsache, es investieren möglichst viele Länder in den Regenwaldfonds. Da stört es auch nicht, was Videos im Internet belegen.
Wir verurteilen diese Heuchelei und solidarisieren uns mit der Bevölkerung Beléms, Amazoniens und ganz Brasiliens. Wir unterstützen die Umweltkämpfer, die diese Verbrechen aufdecken! Ihre Forderungen, z. B. nach einem flächendeckenden Abwassersystem, Wohnungsbauprogrammen und legalen Arbeitsplätzen mit Löhnen, von denen man leben kann, verbinden Soziales mit der Umwelt. Nur mit dieser Verbindung kann eine gerechte Gesellschaft, die in Einklang mit ihrer Umwelt existiert, geschaffen werden. Und genau dieser Maßstab wird es auch sein, mit dem die brasilianische Regierung gemessen wird. Unser Urteil: durchgefallen!
Hier geht es zur Homepage der Umweltgewerkschaft mit vielen neuen Bildern