Philippinen

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Manila: Hunderttausende protestieren gegen Korruption

Schätzungsweise 650.000 Menschen versammelten sich am Wochenende im Zentrum von Manila, um gegen einen sich ausweitenden Korruptionsskandal zu protestieren, in dessen Rahmen Milliarden von Dollar an Mitteln für den Hochwasserschutz verschwunden sind. Die von der Iglesia ni Cristo (INC), einer mächtigen Sekte auf den Philippinen, organisierte dreitägige Kundgebung hat Schulen, Straßen und Büros lahmgelegt. Viele der Demonstranten haben die ganze Nacht auf den Rasenflächen des Parks gezeltet  Familien sind aus dem ganzen Land angereist, um ihr Lager aufzuschlagen. Viele tragen Plakate mit der Aufschrift „Enthüllt die Taten“. Im Mittelpunkt der Wut stehen Firmeninhaber, Regierungsbeamte und Parlamentsmitglieder, denen vorgeworfen wird, Milliardenbeträge für minderwertige oder gar nicht existierende Hochwasserschutzprojekte in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Bis zu 70 Prozent aller Hochwasserprojekte sollen so missbraucht worden sein. In Quezon City versammelten sich Tausende weitere Menschen am People Power Monument zu einer von progressiven Gruppen und pensionierten Generälen angeführten Protestkundgebung. „Die Machthaber handeln nicht mehr im Sinne des Wohls des Volkes und gemäß den Wünschen der Bevölkerung“, erklärte Rey Valeros, Generalsekretär der United People’s Initiative, gegenüber lokalen Medien. „Sie hören nicht mehr auf die Schreie der Mehrheit und führen ihre eigenen Untersuchungen zu den Geschehnissen durch. Niemand wird bestraft und niemand wird zur Rechenschaft gezogen.“