3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz

3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz

Länderberichte zeigen Herausforderungen für Gewerkschaften und Kämpfe

Am Freitag wurde die am Vortag gestartete Konferenz der Automobilarbeiter mit den Länderberichten fortgesetzt aus. Aus erster Hand bekam man hier vielseitige, authentische Berichte von der Situation und Kämpfen aus 16 Ländern: . China, Indien, Nepal, Südafrika, Marokko, Russland, Belarus, Iran, USA, Mexiko, Venezuela, Brasilien, Frankreich, Italien, Deutschland und Portugal.

Koordinierung der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz

In Indien bestehen inzwischen viele Belegschaften zu 40 bis 70 Prozent aus Vertragsarbeitern, Auszubildenden und Gelegenheitsarbeitern. Auch gibt es eine Vielzahl von Gewerkschaften. Das alles erschwert die gewerkschaftliche Organisierung und Arbeit. In China arbeiten die Beschäftigten oft im 9/9/6 System, oft 72 Stunden in der Woche. Die verschärfte Ausbeutung geht mit zunehmenden Angriffen auf die Gewerkschaften und Arbeiter einher. So bekam die türkische Delegation vom faschistischen Erdogan-Regime keine Ausreise für die Teilnahme an der Konferenz. Auch sind die Hürden für die Gründung kämpferischerer Gewerkschaften sehr hoch und sind nur Streiks für Lohnfragen zugelassen.

 

Im Bericht von Belarus wird festgestellt: trotz brutaler Unterdrückung gibt es inzwischen wieder ein Aufschwung der Kämpfe um Arbeiterrechte. Und in Brasilien gelang es Ende 2023 der kämpferischen Gewerkschaft CSP-Conlutas im 12-tägigen Streik, General Motors zur Rücknahme der Entlassungen zu zwingen. In vielen Ländern werden die Belegschaften mit der Umstellung auf die E-Mobilität mit Arbeitsplatzvernichtung konfrontiert. Es gab sowohl Hoffnungen, dass die Gewerkschaften und Belegschaften diese sogenannte „Transformation sozial und demokratisch“ gestalten könnten. Aber auch kritische Beiträge z.B. anhand der Erfahrungen mit der Mitbestimmung im Bergbau – die der kampflosen Abwicklung der Arbeitsplatzvernichtung diente.

 

In der Diskussion betonte ein Redner aus Indien: Weitere Herausforderungen sind, dass die Konzerne unter Losungen wie „Made in India“, „Make America great again“ und „Unsere Wirtschaft first“ die Arbeiter vor den Karren ihrer Wirtschafts- und militärischen Kriege zu spannen. Welche verheerenden Folgen die gegenseitige Vernichtungsschlacht der Autokonzerne hat, machte der Bericht der französischen Gewerkschaft CGT Stellantis deutlich. Von der von Stellantis (darunter Opel, Peugeot, Citroen) Infrage-Stellung von sieben Werken in Europa ist auch das Werk in Poissy betroffen.

 

„Die CGT Stellantis teilt die Analyse der deutschen Kollegen voll und ganz:

 

➥ Wir dürfen nicht warten, bis die Schließungen bekannt gegeben werden.

 

➥ Es ist an der Zeit, den internationalen Widerstand zu organisieren.

 

➥ Kein Werk darf mit den Entscheidungen des Konzerns allein gelassen werden.

 

Unsere Antwort muss international, koordiniert und offensiv sein.“ Und deshalb schlägt die CGT einen europäischen Aktionstag der Stellantis-Belegschaften vor. Aus Deutschland gab es Berichte zur Umstellung in der Autoindustrie auf Kriegswirtschaft – und der Kritik daran. Berichte gab es auch zu neuen Herausforderungen angesichts der Einflussnahme der faschistischen AfD auf die Arbeiter.

 

Also: Viele neue Herausforderungen, die die Tage weiter diskutiert werden.