Bochum
Kind durch die Polizei fast hingerichtet
Die Polizei hat in der Nacht zu Montag ein zwölfjähriges Mädchen fast exekutiert. Durch Schüsse in den Bauch lebensgefährlich verletzt, liegt die Gehörlose aktuell immer noch im Krankenhaus.
Was war geschehen? Das Kind, das in einer Wohngruppe lebte, war aus dieser verschwunden. Es wurde bei der Polizei als vermisst gemeldet. Schließlich trafen die Beamten das Kind in der Wohnung der Mutter an. Dort soll sie laut Aussagen der Polizisten mit zwei Messern auf die Polizisten losgegangen sein. Nach dem Einsatz eines Tasers schoss einer der Beamten dem Kind in den Bauch. Es wurde notoperiert.
Parallelen zum Fall Mouhamed in Dortmund drängen sich auf. Auch hier hatte ein Polizist den Jungen erschossen – damals mit einer Maschinenpistole. Wie kann es sein, dass ein zwölfjähriges, gehörloses Kind einen Polizisten zu einem fast tödlichen Schuss greifen lässt? Zumal sein Kollege das Mädchen vorher mit einem Taser drangsaliert hatte.
Die Verantwortlichen für dieses Vorgehen müssen hart bestraft werden. Diese Forderung schließt auch NRW-Innenminister Herbert Reul ein, unter dessen Ägide das zweite Mal eine – in diesem Fall fast – Hinrichtung durch Polizisten stattfindet.