Gastbeitrag der Deutsch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft Marikana
Gewalt an Frauen ist Nationaler Notstand
Der folgende Beitrag wurde der Redaktion freundlicherweise von der Deutsch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft Marikana zur Verfügung gestellt:
Die NGO "Women for Change" hat durchgekämpft, dass die südafrikanische Regierung die Gewalt an Frauen zum Nationalen Notstand anstatt einer "Krise" erklärt. Laut UN Women hat Südafrika eine der höchsten Raten geschlechtsspezifischer Gewalt weltweit, sechs Mal höher als der globale Durchschnitt, und ist im letzten Jahr noch angestiegen!
Es sterben täglich nach offiziellen Zahlen 15 Frauen durch Femizide. Eine nationale Untersuchung zeigt, dass über ein Drittel der südafrikanischen Frauen schon sexuelle Gewalt erlebt hat. In ländlichen Gegenden und Townships ist die Dunkelziffer hoch. Polizeistationen sind weit weg, die Frauen schämen sich oder meinen, sie seien selber schuld.
Women for Change hat die Frauen aufgefordert, sich bei den Protesten am 21. November schwarz zu kleiden und der Arbeit fernzubleiben. Sie haben bewusst den 21. November dafür gewählt: Heute startet der G20-Gipfel, zu dem Staats- und Regierungschefs mächtigster Länder der Welt anreisen. „Before the G20 meets, South African Women will silence the nation!“ Bevor die G20 sich treffen, werden die südafrikanischen Frauen das Land zum Schweigen bringen!
Die Frauen sollen sich um 12 Uhr für 15 Minuten im Gedenken an die 15 getöteten Frauen und Mädchen auf den Boden legen. Die "Lie-Downs" finden in 15 Städten des Landes statt, darunter Capetown, Durban und Johannesburg. Verbündete in Eswatini, Kenia und Namibia schließen sich an.
Erkennungszeichen der Solidarität mit dem Frauenstreik ist ein lilafarbenes Profilbild auf Social Media. Der Protest soll symbolisch die entscheidende Rolle darstellen, die die Frauen im Funktionieren des Landes haben. In Bloemfontein, einer der drei Hauptstädte Südafrikas, sind die Gewerkschaften Numsa, SAFTU und andere dabei.
Vor kurzem haben Marikana Deutschland und Marikana Südafrika zusammen mit dem Jugendverband REBELL und der CYL (Communist Youth League) ein Jugendzentrum im Township Smiling Valley gebaut. Hier entsteht ein Ort der Hoffnung, des Zusammenhalts und der Solidarität. Ein Ort des Kampfes für eine lebenswerte Zukunft, der Bildung und Stärkung der Jugendlichen, insbesondere der Mädchen. Gegen Drogen, Resignation und blinde Gewalt!