„Bollwerk Bärlin“
Die Bundeswehr übt mitten in der Hauptstadt den bewaffneten Kampf!
Was ist passiert? In der Zeit vom 17. bis 21. November finden an drei Standorten in Berlin militärische Übungen statt. „Bollwerk Bärlin“ heißt diese Aktion, bei der das zweite und dritte Wachbataillon beim Verteidigungsministerium unter realistischen Bedingungen den Ernstfall trainiert.
Dazu wurde die Bevölkerung am U-Bahnhof Jungfernheide, wo eine Übung stattfand, vorab über einen Flyer und Infostand aufgeklärt und der Einsatz begründet: „Eine wirksame Landes- und Bündnisverteidigung ist durch den Ukrainekrieg wieder in den Fokus gerückt.“
Dem Tross eingeladener Journalisten wird das Szenario erläutert: „Geprobt wird das Freikämpfen von Verkehrswegen, der Transport eigener Kräfte, das Abarbeiten der Verwundetenkette und das Festsetzen von Saboteuren.“ Dieser Kampf findet (noch!) um 1.00 Uhr nachts in einem tief gelegenen U-Bahntunnel statt – zum Einsatz kommen 35 Soldaten des etwa 1100 Soldaten umfassenden Wachbataillons. Dafür erhalten mehrere Dutzend (!) Medienvertreter – mehr als beteiligte Soldaten - Zugang zum Kampfeinsatz. Zwischen den Soldaten und Verletzten laufen ständig Fotografen und Kameraleute in gelben Westen umher, um alles aus nächster Nähe abzulichten. Die Fotografen schießen spektakuläre Bilder, wo Soldaten im rauchenden Tunnel Verwundete aus einer U-Bahn befreien oder Verletzte versorgen. Da der Lärm der Schusswechsel derart laut durch den Tunnel halt, tragen alle Beteiligten den stärksten Gehörschutz, den die Bundeswehr bietet – man muss sich ja wohl vor Tinnitus schützen!
Was soll das Ganze? Die Herrschenden haben ein Problem: die Mehrheit der Bevölkerung will keinen Krieg, nicht in Deutschland, nicht in der Ukraine … Die Regierung und Monopole, vorne weg die Rüstungsindustrie, versuchen deshalb eine Kriegszustimmung zu erzeugen.
Der Bundeswehr kommt dabei die Aufgabe zu, verstärkt über eine massenhafte medienwirksame Verbreitung ihr Image aufzupolieren, sich als Beschützerin der Bevölkerung und Freiheitskämpferin zu verkaufen. Warum erleben wir sonst derzeit einen Medienhype um dieses Kriegsthema wie auch am Beispiel der aktuell entbrannten Frage um die Wehrpflicht, die Umstellung der Produktion auf Kriegswirtschaft oder die Ausrichtung der gesellschaftlichen Infrastruktur auf Krieg. Dazu Maik Teichgräber, Kommandeur beim Wachbataillon: „Wir üben hier das scharfe Ende: den Spannungs- und Verteidigungsfall. Wenn wir diese Eskalationsstufe beherrschen, dann sind wir auch in der Lage, in einer niedrigen Eskalationsszene zu arbeiten.“
Im Klartext: die Bundeswehr bereitet sich auch auf einen Einsatz im Inneren vor – bei Existenz „einer niedrigen Eskalationsszene“ – wenn sich die Arbeiterklasse, die Bevölkerung offensiv gegen den Krisen- und Kriegskurs stellt, die Massenkämpfe gegen die Regierung und Monopole einen revolutionären Aufschwung nehmen werden.
Schließen wir uns zusammen, protestieren wir gegen diese Bürgerkriegsübungen, die mit dem Beginn der bereits Ende September in Hamburg stattgefundenen Nato-Übung „Red Storm Bravo“ jetzt zum „normalen Stadtbild“ in immer mehr Großstädten ausgebaut werden sollen.
Aktiver Widerstand gegen die Weltkriegsvorbereitung und Militarisierung der Gesellschaft!