Portugal

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Lissabon: 100.000 protestieren gegen "Arbeitsmarktreform"

Zehntausende protestierten am Samstag in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon gegen eine geplante „Arbeitsmarktreform“. Die Mitte-Rechts-Regierung will es Unternehmen erleichtern, Mitarbeiter zu entlassen, Arbeiter an andere Unternehmen auszulagern und bestimmte Arten von Sonderurlaub einzuschränken, darunter auch den Trauerurlaub für Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben. So soll „die Flexibilität am Arbeitsplatz verbessert und die Produktivität in einem der ärmsten Länder Westeuropas gesteigert“ werden. Die Demonstranten forderten außerdem Lohnerhöhungen. 50 Prozent der Beschäftigten verdient weniger als 1000 Euro. Der Vorsitzende der größten Gewerkschaft Portugals, CGTP, bezeichnete die Gesetze als „einen der größten Angriffe auf die Arbeiter” in diesem Land und kündigte für den 11. Dezember einen Generalstreik an. Laut CGTP waren am Samstag 100.000 Menschen auf der Straße.