Nepal

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Fortschrittliche und revolutionäre Kräfte stehen vor großen Herausforderungen

Anfang September kam es in Nepal nach breiteren Jugendprotesten zu gezielten reaktionären gewaltsamen Ausschreitungen. Darauf hin wurde das Parlament aufgelöst und eine Übergangsregierung gebildet. Im Hintergrund: Der aggressive Konkurrenzkampfs dreier imperialistischer Mächte: China, Indien und den USA.

Korrespondenz
Fortschrittliche und revolutionäre Kräfte stehen vor großen Herausforderungen
M. B. Singh (links) (rf-foto)

Hintergrund ist vor allem die geostrategische Lage von Nepal, das zwischen den Mächten China und Indien liegt. Das ist entscheidender Hintergrund der politischen Instabilität in dem Land. Seit 2006, dem erfolgreichen Volksaufstand zur Abschaffung der Monarchie, hatte Nepal 14 Regierungen, d. h., kaum eine Regierung hielt im Schnitt viel länger als ein Jahr.


Die Anliegen der Studenten im September 2025 waren berechtigt, sich gegen Korruption, gegen Privilegien, gegen mangelnde Arbeitsmöglichkeiten zu wenden. Dieser Protest wurde aber über die sozialen Medien und bestimmte NGOs vor allem durch die USA gefördert und gelenkt. Die Armee und Polizei haben diese Interessen und letztlich die der Royalisten und Indiens gefördert.


Erst kam es zur gezielten Erschießung einiger Jugendlicher; weder Polizei noch Armee haben bei den landesweiten, hochorganisierten Zerstörungen eingegriffen. Die Armee hat dann die Bildung der Übergangsregierung übernommen. 


Mit der jetzigen Übergangsregierung durch die ehemalige oberste Richterin Sushila Karki konnte der Einfluss Chinas zurückgedrängt und vor allem der der USA gestärkt werden. Die Gefahr eines reaktionären Sturzes durch die Royalisten ist dadurch nicht gebannt. Indien hält weiterhin daran fest, aus Nepal einen Hindi-Staat zu machen.


Die RCPN (Revolutionäre Kommunistische Partei Nepal) führt dazu aus: „Es ist klar geworden, dass die von Sushila Karki geführte Übergangsregierung, eine Marionettenregierung imperialistischer und expansionistischer Mächte und ihrer inländischen Agenten ist. Die Übergangsregierung beschäftigt langjährige Mitarbeiter des Jugendrats der US-Botschaft in Nepal, US-naher NGOs, der Barbara Foundation, der Samata Foundation und der Asia Foundation. Darüber hinaus verfügen diese Stiftungen über Investitionen des US-Geheimdienstes CIA." 

 

Und der Generalsekretär der ICOR-Partei NCP/Mashal, M. B. Singh, schreibt: „Nepal steht derzeit am Rande einer schweren Krise. ... Der US-Imperialismus verfolgt den Plan, Nepal zu seiner strategischen Basis im Rahmen seiner Indopazifik-Strategie zu machen, und mehrere seiner Agenturen sind in Nepal tätig.“


Die Tatsache, dass der Dalai Lama der Regierung von Sushila Karki gratulierte, deutet darauf hin, dass Nepal zum Schauplatz der Bewegung für ein freies Tibet und damit zu einem US-Militärstützpunkt werden soll. All das macht deutlich, dass die Proteste der Jugend für diese imperialistischen, sich auch widersprechenden Interessen umfassend missbraucht wurden. So boykottiert China den Warenhandel im Norden Nepals schon wieder verstärkt. ...

 

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