Internationaler Kampftag zur Rettung der natürlichen Umwelt
COP30 – Weltklimakonferenz mit beachtlichen Protesten - Aktionen auch in Deutschland
Erstmals nach der COP26, 2021 in Glasgow, waren wieder breite Proteste und Demonstrationen in Belém möglich. In den letzten Jahren wurde jegliche Kritik in Sharm El Sheikh, Dubai und Baku durch die herrschenden Regime brutal unterdrückt.
Parallel zum offiziellen UN-Klimagipfel gibt es in Belém eine Gegenkonferenz, die Cúpula dos Povos (Gipfel des Volkes), die Umweltschützer, Gewerkschaften und Indigene auf dem Gelände der Bundesuniversität Pará (UFPA) am anderen Ende der Stadt organisieren. Mehr als 1.200 Organisationen, Bewegungen und Netzwerke aus Brasilien und dem Ausland beteiligen sich.
Die Umweltgewerkschaft ist mit einer Delegation vor Ort auf der COP30 in Belém und hat auf ihrer Homepage erste Eindrücke veröffentlicht. (Siehe hier.)
Gründe zum Protest gibt es genug
Am Dienstagabend stürmten einige aufgebrachte Indigene aus einem Marsch von 3000 Indigenen heraus das Gelände der UN-Klimakonferenz und protestierten gegen Landraub und für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Seit Mittwoch umstellt die Armee mit Panzern und berittener Polizei das Gelände. Am Mittwoch kamen 5000 Menschen als „Stimme des Amazonas“ mit einer Flotte von 200 Schiffen und Booten an. Am Freitagmorgen zogen einige Indigene zum Konferenzzentrum und blockierten mit einer friedlichen Sitzblockade den Eingang.
Die Zerstörung des Waldes und Regenwaldes betrifft indigene und traditionelle Lebensgemeinschaften ganz direkt. Sie fordern deshalb vom brasilianischen Präsidenten Lula den Stopp von geplanten Großprojekten auf ihrem Gebiet. Sie klagen die Ermordung von 1.500 Indigenen und Menschenrechtsaktivisten von 1985 bis 2022 an.
Breite Kritik herrscht auch daran, dass 1.600 Vertreter der Öl-, Gas- oder Kohlebranche bei der COP akkreditiert sind und die COP30 von großen Konzernen, wie dem Bergbaukonzern Vale, gesponsert wird. Tausende Indigene, Flussanrainer, Gemeinschaften einstiger schwarzer Sklaven kritisieren Umweltrassismus und den betrügerischen „Tropenwaldfonds“ als „neue Maske des Kolonialismus“ und Greenwashing. Heute wollten Tausende in Richtung der offiziellen COP demonstrieren.
Auch international sind vielseitige Aktivitäten geplant
In Großbritannien haben „Climate Justice-Gruppen“ Demonstrationen an 16 Orten angekündigt. Sie fordern das Ende der Nutzung fossiler Energien, die Aufhebung der repressiven Migrationsgesetze, Solidarität mit Palästina und den Zusammenschluss gegen den wachsenden Einfluss faschistischer Kräfte.
Die ICOR Europa hat in guter Tradition in Rotterdam zu einer länderübergreifenden Kundgebung aufgerufen, mit dem Highlight der Rede des Gewerkschaftsvorsitzenden der PENEM / Griechenland, die unlängst zehn Tage streikte und sich weigerte, Schiffe zu beladen, die Kriegsgüter nach Israel bringen.
Insgesamt mobilisierten 30 ICOR-Organisationen dazu, am Internationalen Umweltkampftag aktiv zu werden. Die MLPD als ICOR-Partei förderte bundesweit Bündnisaktivitäten mit Kundgebungen und Demonstrationen. In mindestens 22 Orten waren Aktivitäten angekündigt.
Die Rote Fahne Redaktion wird diese morgen auf Rote Fahne News auswerten. Korrespondenzen aus Darmstadt und Halle an der Saale geben einen ersten Eindruck:
Darmstadt: Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft kämpfen! Weltweiter Widerstand für Umweltschutz, Frieden und gegen Faschismus!
Unter diesem Motto führte das Aktionsbündnis auf dem Luisenplatz eine Kundgebung mit offenem Mikrofon durch, zu der gut 30 Aktive beitrugen. Erstmals waren die Omas for Future mit einer kleinen Delegation dabei.
Schon die Begrüßung der Moderation polemisierte gegen die Verlogenheit der 29 Klimakonferenzen und die Bundesregierung mit ihrem umweltpolitischen Rückwärtsgang. Sie griff die Monopole als Hauptverursacher an. Auch der Klimaleugner und Faschist Donald Trump und die AfD bekamen in den Reden von MLPD und ihrem Jugendverband REBELL ihr Fett ab.
Sie riefen zu den Protesten am 29. November in Gießen gegen die Neugründung der AfD-Jugend auf. Die Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz informierten über die Kahlschlagpläne von Stellantis. Sie und die MLPD betonten die Notwendigkeit, mehr über die Perspektive des Sozialismus zu diskutieren.
Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte eine nachhaltige Verkehrswende und kritisierte die Entlastung der Konzerne bei der Stromsteuer, während die Bahn 19 Prozent zahlt. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald griff unsinnige Verkehrsplanungen der Stadt an, die den Stadtwald dezimieren. Greenpeace kritisierte die anhaltende Regenwaldzerstörung durch Agrar-, Bergbau- und Fleischkonzerne.
Interviews mit Zuhörern aus dem Iran, Pakistan und den Philippinen bestätigten, dass die globale Umweltkatastrophe diese Länder brutal trifft. Flyer zum geplanten Internationalen Umweltratschlag wechselten den Besitzer. Die Kinder der Kinderorganisation ROTFÜCHSE und die Umweltgewerkschaft sammelten Spenden für Gaza und der REBELL mobilisierte für die örtliche Gaza-Soli-AG.
Halle an der Saale: Auch Tierschutz gehört zum Umweltschutz
Heute früh in Halle an der Saale. Noch ist es ruhig auf dem Boulevard und der später relativ stark befahrenen Straße, die ihn in der Mitte teilt. Es sieht auch nach Regen aus. Da haben in diesem Jahr am Umweltkampftag der Katzenschutzverein e. V. Halle, die Umweltgewerkschaft Halle und die MLPD Halle ihre Tische aufgestellt und erwarten die Menschen zum Gespräch.
Ein wichtiges Thema heute in unserer Stadt: Tierschutz gehört zum Umweltschutz. Während sich z. B. die Katzenschützer mühen, Spenden sammeln, Tiere verpflegen, medizinisch versorgen und kastrieren lassen, machen ihnen staatliche Institutionen wie das Veterinäramt in Halle das Leben schwer. Statt zu helfen, wollen sie von den wahren Helfern, den Tierschützern, Ordnungsgelder abkassieren. Derweil übernehmen Tierschutzverbände ehrenamtlich immer mehr staatliche Aufgaben, für die Städte keine Gelder mehr haben und Land und Bund nichts mehr geben wollen.
Kriegswirtschaft, dafür ist genug da. Das und vieles andere darf nicht so weitergehen. So und ähnlich wird heute mit den Leuten gesprochen. Und das kommt an.
Auch dass die Umweltgewerkschaft und die MLPD den Tierschützern mit Wort und Tat zur Seite stehen. Das ganze Ausmaß, dass eine globale Umweltkatastrophe bereits begonnen hat, dass wir den Kampf gegen Faschismus und Weltkriegsgefahr und zur Rettung der Menschheit führen müssen, ist bei uns noch wenigen Menschen klar. Aber auch durch die heutige Aktion hier im Boulevard, werden es mehr.