Stahlgipfel
AfD schlägt vor: Comeback der Atomkraft zur Lösung der Stahlkrise
Der Landesvorsitzende der AfD in Mecklenburg-Vorpommern und Mitglied des Bundestags, Leif-Erik Holm hielt den Stahlgipfel bei Kanzler Friedrich Merz für unnötig.
Das Grundproblem für den „Druck der deutschen Wirtschaft“ ist für Holm die Energiewende. Damit meint er die Abkehr von fossilen Brennstoffen und Ersatz durch erneuerbare Energien. Was Holm als „Druck der deutschen Wirtschaft“ bezeichnet, ist nichts anderes als die Folgen der nach wie vor anhaltenden Überproduktionskrise in Deutschland und die Folgen verschiedener Strukturkrisen. Nach wie vor liegt die Industrieproduktion in Deutschland elf Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Das ist vor allem ein Ergebnis der anhaltenden Überproduktionskrise in Deutschland.
Überproduktionskrisen treten regelmäßig im Kapitalismus auf. Sie treten gesetzmäßig auf, weil die kapitalistische Produktion immer wieder an den Punkt kommt, wo die schrankenlose Ausdehnung der Produktion an die Grenzen des Marktes stößt. Erst wenn genügend Kapital und damit auch Arbeitsplätze vernichtet worden sind, kann der Kreislauf von vorne beginnen. Weil die AfD hundert Prozent hinter der kapitalistischen Produktionsweise steht, bereit ist, ihn mit offenem Terror zu verteidigen, muss sie die inneren Voraussetzungen für die kapitalistische Überproduktionskrise leugnen.
Stattdessen macht Holm äußere Einflüsse wie die „Energiewende“ für die Krise verantwortlich. Energie aus Wind und Sonne sei viel zu teuer. Deshalb müsse es eine Comeback der Kernkraft geben. Inzwischen dürfte auch bei der AfD angekommen sein, dass die Atomkraft die teuerste Form der Energie ist. Frankreich gilt als Billigstromland. Allerdings nur, weil der Staat durch Subventionen den Preis massiv drückt. Tatsächlich sind die Kosten um 75 Prozent teurer. „Im Jahr 2024 kostet eine Megawattstunde (MWh) Strom aus neuen Atomkraftwerken (AKW) etwa 182 US-Dollar, aus Windenergie 50 US-Dollar und aus Solarenergie 61 US-Dollar. Atomstrom ist also rund dreimal teurer als Strom aus Erneuerbaren Energien.“ (1)
Vor allem aber ist die Atomwirtschaft eine ökologische Zeitbombe ebenso wie das ungelöste Problem der Lagerung des Atommülls. Die Forderung nach einem Comeback der Atomenergie ist genauso menschenverachtend wie die Leugnung der begonnenen globalen Umweltkatastrophe!