Leserbrief
Kampagne zur Unterstützung des Umstiegs auf Linux
Ein Leser aus Rostock schrieb zum Artikel "Windows 11: Geschäftemacherei durch Microsoft!", der am 5. November auf Rote Fahne News erschienen ist:
Vielen Dank für den Artikel. Er stellt gut dar, wie die Profitmaximierung von Monopolen wie Microsoft auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird. Es lohnt sich auch, sich mit der Argumentationslinie dieser Monopole auseinanderzusetzen. Microsoft begründet das aktuelle Vorgehen damit, dass man mit Windows 11 die Sicherheit erhöhe, da ein "Trusted-Platform-Module"-Chip (TPM) benötigt wird. Dieser Chip soll sicherheitsrelevante Funktionen, wie z. B. Verschlüsselung "auslagern" und damit Sicherheit der Software auf die Sicherheit der Hardware verlagern. Dazu, wie sinnvoll so ein Vorgehen überhaupt ist, gibt es verschiedene Einschätzungen.
Interessant ist aber, dass eine Einschränkung der Freiheit meist mit "mehr Sicherheit" begründet wird. Google benutzt die gleiche Begründung dafür, dass man bald bei Android-Smartphones nur noch Apps installieren kann, die von Entwicklern mit Genehmigung von Google stammen.
Im technischen Bereich wird besonders deutlich, dass so eine Argumentation nicht unbedingt bedeutet, dass die Bevölkerung "mehr Sicherheit" erhält. Stattdessen geht es um die Sicherheit der Maximalprofite der Monopole. Die Bevölkerung soll stattdessen der Überwachung und technologischen Kontrolle von Microsoft, Google & Co. hilflos ausgeliefert sein.
Im Artikel wird auch empfohlen, auf ein Linux-Betriebssystem zu wechseln. Das ist nicht nur empfehlenswert, weil es kostenlos ist, sondern auch, weil es „freie Software" ist, die man (mit technischen Kentnissen) selbst kontrollieren kann und die von vielen Leuten gemeinschaftlich entwickelt wird. In der Freie-Software-Bewegung wird so auch ein Keim des Sozialismus erkennbar.
Es ist richtig, dass man bisher für den Umstieg auf Linux "Kenntnisse oder Unterstützung" benötigt. Die Freie-Software-Bewegung ist auch noch zu sehr auf technische Kreise beschränkt und wendet sich zu wenig an die Massen. Gerade mit dem Ende von Windows 10 wurde aber eine breite Kampagne ins Leben gerufen, die den Leuten den Umstieg auf Linux erleichtern soll.
Die Webseite der Kampagne ist: https://endof10.org/de/. Dort ist auch eine Karte von Organisationen verlinkt, welche einen Umstieg unterstützen.