Argument
AfD und Gaza
"Erst mal das eigene Haus in Ordnung bringen, und dann kann man auch wieder den Nachbarn helfen" - mit dieser Begründung wendet sich AfD-Fraktionsvize Markus Frohnmaier gegen jegliche Wiederaufbauhilfe für Gaza.
Wohlgemerkt ging es um den läppischen Betrag von 29 Mio. Euro, die dem Faschisten zu viel waren.
Erstens zeigt es die Unmenschlichkeit und den Egoismus der AfD, Menschen in größter Not, darunter zahlreiche Kinder, dem Hungertod zu überlassen. Das Gerede der AfD über das Sicherheitsgefühl für Frauen erweist sich als pure Heuchelei.
Zweitens zeichnet die AfD mit ihrer weitgehenden "bedingungslosen Solidarität mit Israel" (Beatrix von Storch) mitverantwortlich für den Völkermord an bis zu 100.000 Palästinensern. Erst kürzlich verkündete Tino Chrupalla, es sei "nicht Aufgabe von Politikern", "zu bewerten" ob "Israel sich an das Völkerrecht" halte. Das sollen "im Nachgang diejenigen machen, die dafür zuständig sind“. Im Nachgang? Also dann, wenn bereits Zehntausende tot sind! Wozu braucht es Politik, wenn sie einen Völkermord nicht verurteilt?! Das lässt Böses erahnen, was die AfD an der Macht vorhätte.
Drittens hinkt deshalb Frohnmaiers bildlicher Vergleich. Denn wenn eine Person mitverantwortlich ist, das Haus des Nachbarn verwüstet und den Großteil der Familie hingemetzelt zu haben, dann steht sie sehr wohl in der Pflicht, für ihr Verbrechen geradezustehen. Und: Wer sich so nebenan verhält, wird früher oder später auch im eigenen Haus wüten.