Folge der Erderwärmung
30. UN-Weltklimakonferenz – stärkster Anstieg des Meeresspiegels seit 4.000 Jahren
Kurz vor Eröffnung der dreißigsten Weltklimakonferenz (COP30) in Brasilien veröffentlichte die Fachzeitschrift „Nature“ eine Studie der Rutgers University in Piscataway (USA) zum Anstieg des Meeresspiegels seit 12 000 Jahren. Von 1900 bis 2020 stieg er in Folge der Erderwärmung deutlich schneller an als zu irgend einer anderen Zeit in den vergangenen 4 000 Jahren.
Nach dem aktuellen „Emissions Gap Report“ steuert die Erde auf katastrophale 2,8 Grad Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts zu. Bislang unterschätzten alle Prognosen der UN die Dramatik und wurden ständig korrigiert. Mit den aktuellen Beschlüssen der EU-Umweltminister werden die eh völlig ungenügenden Klimaschutzmaßnahmen weiter aufgeweicht. Die „Umweltpolitik“ der Herrschenden ist längst gescheitert.
Sprunghafter Anstieg der Treibhausgase
Seit Beginn der Industrialisierung trieben hauptsächlich 90 Konzerne aus dem Öl-, Kohle-, Gas- und Zementsektor den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre auf einen neuen Rekord von 422,8 ppm CO2 in 2024. Die globale Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche stieg 2024 sprunghaft um 1,5 Grad über das vorindustrielle Niveau. Beigetragen haben auch die zahlreichen Waldbrände. Ab den 1960er-Jahren hat sich der jährliche CO2-Ausstoß verdreifacht. Auch die Treibhausgase Methan und Lachgas stiegen 2024 auf neue Rekordwerte. Mehr als 3 000 Austritte von Methan bei der Öl- und Gasproduktion meldet das Internationale Methan-Emissions-Observatorium IMEO bislang für 2025. 90 Prozent der Unternehmen ignorieren die Warnungen. (1) 2024 planten die Monopole Kohleförderprojekte von 2,8 Milliarden Tonnen neu, mehr als 2023. 1 800 Öl- und Gasunternehmen setzen auf Expansion. Sie sind bereit, die Menschheit für ihre Profite in die Barbarei zu führen.
Die globale Klimakatastrophe hat begonnen
Neben dem immer noch steigenden Ausstoß von Treibhausgasen sind inzwischen selbstzerstörerische Prozesse eingetreten, die den Treibhauseffekt zusätzlich beschleunigen unabhängig vom menschlichen Willen und Handeln. Das kennzeichnet die neue Qualität, die als beginnende Klimakatastrophe bezeichnet werden muss. Durch die Erderwärmung lässt die Fähigkeit der Wälder und Meere nach, CO2 zu binden. Völlig trockene Wälder können keine Photosynthese mehr betreiben, geben netto mehr CO2 ab, was die Temperaturen weiter steigen lässt. Hinzu kommt die anhaltende Abholzung der Wälder. Seit Beginn des Ukrainekrieges wurden durch das Militär und Brände 237 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente freigesetzt, mehr als von Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei. (2)
Meeresspiegel steigt unaufhörlich
Satelliten-Messungen seit 1993 belegen einen beschleunigten Meeresanstieg um 3,6 Millimeter pro Jahr und in den letzten 10 Jahren sogar um 4,3 Millimeter pro Jahr. Die thermische Ausdehnung des Wassers trägt etwa 50 Prozent zum Anstieg bei, schmelzende Gletscher 22 Prozent, das Abschmelzen der Eisschilde 20 Prozent und der Rückgang der Wasserspeicherung an Land durch Oberflächenversiegelung, Begradigung von Flüssen, Raubbau an Fechtgebieten und Wäldern etwa 8 Prozent. Ein Abschmelzen der Antarktis würde den Meeresspiegel um 73 Meter ansteigen lassen. Der Grönländische Eispanzer hat das Potenzial eines Meeresanstiegs um 7,6 Meter. (3) Neue Untersuchungen stärken die Einschätzung des Buches „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“, dass der Grönlandgletscher unaufhaltsam gekippt ist, da das Schmelzwasser sich nach unten durchfrisst und den Eispanzer zusätzlich destabilisiert. (4)
Faschisten leugnen jeglichen menschlichen Einfluss
Seit Jahren verteufeln Faschisten wie Trump und AfD eine dialektisch-materialistische Betrachtung der Einheit von Mensch und Natur. Stattdessen verbreiten sie die unwissenschaftliche Auffassung, alles sei von außen bestimmt, wir müssten es halt einfach nur hinnehmen. Zweifellos wirken Änderungen der Umlaufbahn von Erde und Sonne, der Kontinentaldrift, Meteoriteneinschläge oder Vulkanausbrüche unabhängig vom Willen des Menschen. Der Mensch hat aber schon immer auf die Natur eingewirkt und sich dadurch weiterentwickelt: sei es durch Umwandlung von Erdoberfläche in Weiden und Felder, durch Bergbau und die modernen Produktivkräfte. Unter der Herrschaft des alleinherrschenden Finanzkapitals wird aber die materielle Vorbereitung des Sozialismus durch die entfalteten Destruktivkräfte des imperialistischen Weltsystems dramatisch untergraben. Genau diese Erkenntnis, wollen die Faschisten verhindern. Sie desorientieren den Widerstand gegen die globale Umweltkatastrophe durch Leugnung wissenschaftlicher Tatsachen, sie verteufeln alle Umweltschutzmaßnahmen, unterdrücken Umweltkämpfer und sind die aggressivsten Zerstörer der Natur.
Im Auftrag der reaktionärsten Spitzenmonopole der Welt
Die begonnene globale Umweltkatastrophe und die Vorbereitung eines atomaren Dritten Weltkrieges in Wechselwirkung zum weltweiten Erstarken des Faschismus haben die Menschheit in eine latente Existenzkrise gestürzt. Die Menschheit steht vor der Aufgabe, der Entwicklung Einhalt zu gebieten und den Untergang in die kapitalistische Barbarei zu verhindern. Dazu muss der internationale Umweltkampftag am 15. November genutzt werden.