Revolutionärer Weg 39

Revolutionärer Weg 39

Wolfram Weimer: Ultrarechter-völkischer Kulturkampf von oben

Auf ihrer Webseite veröffentlicht die Redaktion des theoretischen Organs der MLPD, des Revolutionären Weg, regelmäßig Rezensionen und Briefwechsel aus und zu den Produkten ihrer theoretischen Arbeit. Seit dem 24. Oktober steht dort der Artikel "Wolfram Weimer: Ultrarechter-völkischer Kulturkampf von oben" zur Verfügung.

Redaktion Revolutionärer Weg

Bundeskanzler Merz hatte im Mai den Publizisten und Verleger Wolfram Weimer als Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingesetzt. Ganz so überraschend ist das nicht: Merz und Weimer sind eng befreundet, beide Villen-Besitzer am Tegernsee und Teil der »Tegernsee-Connection«. Weimer war berühmt-berüchtigter Rechtsaußen-Publizist bei konservativen Medien der deutschen Bourgeoisie: der »FAZ«, »Welt«, »Focus«, Gründer und Chefredakteur von »Cicero«.

Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur

202 Seiten

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2012 gründete er mit seiner Frau die »Weimer-Media-Group«, in der bürgerliche Organe verlegt werden. Sie veranstaltete auch die jährlichen Ludwig-Erhard-Gipfel in Gmund (am Tegernsee): Laut Selbstbeschreibung der Weimer Media Group ist es: »das Treffen der Meinungsführer Deutschlands, die zu brennenden Themen unserer Zeit interessante Denkansätze und neue Lösungswege finden wollen. Vorstandsvorsitzende großer Konzerne tauschen sich mit Ministern ebenso aus wie die führenden Medienköpfe der Republik mit Wirtschaftsforschern.« Nebenbei: Auch die neue CDU-Wirtschaftsministerin Katherina Reiche gehört seit Jahren zu diesem erlauchten Kreis.

 

Kein Zweifel: Weimer ist ein prägender Kopf der deutschen Bourgeoisie, Personifizierung der Diktatur der Monopole durch die Vereinigung von Medienmacht und bürgerlicher Politik. Seine ideologisch-politischen Konzepte hat er in verschiedenen Aufsätzen und Büchern offen dargelegt. Merz wusste also nur zu gut, wen er an die Spitze der staatlichen Kultur- und Medienpolitik befördert – und warum: In seinem Buch "Das konservative Manifest" formuliert Weimer 2018 »Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit« wie »Person würdigen«, »Familie lieben«, »Nation ehren«, »Tradition hegen«, »Recht und Ordnung respektieren« und »Gott achten«.

 

Die von ihm geforderte »Erneuerung der Gesellschaft« bedeutet eine ultrareaktionäre bis rassistisch-faschistoide Wende in Kultur und Gesellschaft: Er bedauert, dass die »Welteroberung« als »zivilisatorische Leistung« sich leider nach 1945 erledigt hätte. Denn der Krieg habe «für das koloniale Selbstbewusstsein wie ein Verbrennungsofen (das hat er wirklich geschrieben!!) der europäischen Ansprüche – machtpolitischer, wirtschaftlicher, kultureller und moralischer Natur» gewirkt! »Europa vermehrt sich nicht mehr räumlich. [...] Territorial werden die Räume, die von europäischen Hauptstädten beherrscht werden, immer kleiner. [...] Im alten Kontinent wurde dieser erdrutschartige Machtverlust nicht einmal bedauert. Man betrachtete die eigene Kolonialgeschichte mit moralischen Gewissensbissen als illegitime Expansion.« ...

 

Ungekürzt hier auf der Webseite des Revolutionären Weg