Argument

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Verbrenner gut, alles gut?

"Der Verbrennermotor sorgt für Wohlstand, die Klimaideologie zerstört Arbeitsplätze" sagt Dr. Ingo Hahn von der Bundestagsfraktion der AfD.

Von ro

Auf den ersten Blick scheint seine Argumentation für viele logisch. "Die Verbrennermotoren in Deutschland sind weltberühmt, funktionieren gut und sind nachgefragt ... gleichzeitig gehen die E-Autos überhaupt nicht gut, beispielweise beim Ford-Werk in Köln."

 

Auf den zweiten Blick sieht das anders aus. Bleiben wir bei Ford. In Köln hat der Konzern in den letzten 20 Jahre ca. 12.000 Arbeitsplätze vernichtet. Das Werk in Genk/Belgien hat Ford eiskalt geschlossen, da gab es noch gar keine Diskussion über E-Autos. "Wohlstand" ist Kapitalisten-Sprech für ihren Profit. Die Kollegen wurden ausgebeutet, ob bei Verbrenner- oder E-Auto. Die Nachtschicht in der Fahrzeugfertigung wurde in Köln 2018 eingestampft. Später ging eine von zwei parallelen Fiesta-Linien auf Dauerfrühschicht.

 

Der Herr Doktor von der AfD behauptet zwar, dass der Verbrennermotor aus Deutschland so "nachgefragt" sei. Aber real brachen die Verkäufe z.B. des Fiesta mit Verbrennermotor ab 2018 vor allem in Europa massiv ein. Die AfD macht ein dreckiges Spiel im Dienste der Kapitalisten. Schuld am Einbruch der Verkäufe sind die kapitalistischen Krisen. Weltwirtschafts- und Finanzkrise seit 2018. Strukturkrise mit der dringend notwendigen Umstellung auf E-Mobilität. Damit wir Arbeiter nicht den Kapitalismus kritisieren, erzählt uns die AfD das Märchen, dass mit dem Verbrenner alles gut wäre. Arbeitsplätze vernichten die Konzerne aber aus ihrer Profitgier. Denn man könnte ja auch einfach die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich verkürzen und damit die Arbeitsplätze retten. Daran hindert sie keine "Klimaideologie", sondern ihr zwanghaftes Streben nach maximalem Profit.

 

Kampf um jeden Arbeitsplatz und Kampf für mehr Umweltschutz gehören zusammen und müssen sich gegen die Monopole richten!